Leben und Legende

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 29. Juni 2013 um 23 Uhr 58 Minuten

 

Es ist wahr. Erst die Reise in ein anderes Land - wie in diesem Falle die USA - macht es möglich, den Blick zurück in das eigene und seine Geschichte neu zu erleben, zu schärfen, neu zu justieren. [1]


Bislang nicht berichtet wurde von einem Besuch in München, in dessen Verlauf der bisherige Vorsitzende des Bayerischen Journalistenverbandes verabschiedet und für sein Wirken gerühmt - oder mit anderen Worten gesagt, für seine Arbeit öffentlich anerkannt - wurde. [2]

Zur Eröffnung sprach die Gastgeberin des Abends, die Präsidentin und Hausherrin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und vormalige Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch.

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Am 29. Oktober dieses Jahres 2013 wird die geborene Charlotte Neuland 80 Jahre alt geworden sein. Ihre Rede [3] war richtungsweisend.


Am gleichen Abend kam es im Nachhinein zu einer Begegnung mit einem Journalisten der ersten Stunde, der in München bei der Süddeutschen Zeitung zum Zeitpunkt ihrer Gründung angefangen hatte.

Er berichtet in vielen Details über seine damalige Arbeit, bis hin zu der Art der Bleistifte, mit denen die Texte damals noch geschrieben wurden, da zu Beginn eine Schreibmaschine von vier bis fünf Journalisten und Redakteuren geteilt wurde. Oder es ist davon die Rede, wie manche der Neuen sich dadurch Vorteile verschafft hatten, weil sie in der Lage waren, das Vor-Ort Gesagte sogleich in Kurzschrift aufzuzeichnen.

Laut Wikipedia wurde die erste Ausgabe an einem Samstag, dem 6. Oktober 1945, unter der "Lizenz Nr. 1 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung Ost zum Preis von 20 Pfennig" verkauft.

Mit den folgenden Zeilen beginnend auf der Seite Eins dieser ersten Ausgabe:

Zum Geleit – Zum ersten Male seit dem Zusammenbruch der braunen Schreckensherrschaft erscheint in München eine von Deutschen geleitete Zeitung. Sie ist von den politischen Notwendigkeiten der Gegenwart begrenzt, aber durch keine Zensur gefesselt, durch keinen Gewissenszwang geknebelt. Die Süddeutsche Zeitung ist nicht das Organ einer Regierung oder einer bestimmten Partei, sondern ein Sprachrohr für alle Deutschen, die einig sind in der Liebe zur Freiheit, im Haß gegen den totalen Staat. Im Abscheu gegen alles, was nationalsozialistisch ist.“


Am Freitag, den 28. Juni 2013, kommt es im Verlauf einer privaten Abendeinladung zu einer Begegnung mit jenem US-amerikanischen Presseoffizier armenisch-jüdischer Herkunft, unter dessen Ägide die Heilbronner Stimme - heute als STIMME.de im Internet zu finden - ins Leben gerufen wurde.

Auch hierzu ist in der Wikipedia ein ausführlicher Abschnitt über die Geschichte dieser Zeitung zu finden, in dem es zu Beginn heisst:

"Die Heilbronner Stimme erschien erstmals am 28. März 1946 mit der Lizenz US-WB-102 der Militärregierung der Vereinigten Staaten, die am 26. März 1946 erteilt wurde. Sie war die dritte Lizenzzeitung in Württemberg (nach der Stuttgarter Zeitung und der Schwäbischen Donau-Zeitung in Ulm, der jetzigen Südwest Presse) und die 31. in der amerikanischen Besatzungszone. Der Titel der neuen Zeitung sollte ursprünglich Heilbronner Zeitung lauten; alle drei zur Vorlage bei der amerikanischen Militärregierung am 16. und 19. März 1946 gedruckten Probenummern tragen diesen Titel. Die Amerikaner wollten jedoch keine Zeitungstitel zulassen, die es bereits gegeben hatte, und eine Heilbronner Zeitung hatte es von 1879 bis 1919 schon einmal gegeben. So kam es in Anlehnung an das von den US-Behörden 1945 herausgegebene Wochenblatt Stuttgarter Stimme zu dem für eine Zeitung ungewöhnlichen Titel Heilbronner Stimme."

Aus einem anfänglich unverbindlich freundlichen Gespräch entwickelte sich im Verlauf des Abends ein tiefergehender Dialog, in dessen Verlauf nicht nur ein Teil der Lebensgeschichte dieses Mannes zum Vorschein trat [4]. Mehr noch, einer der Söhne begann einige Fotoalben zuzureichen, in denen neben vielen anderen Aufnahmen

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auch ein Zeitungsartikel

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und dieses Foto

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von der Vergabe eben jener Lizenz zu sehen war.

Anmerkungen

[1Der eigentlich für diesen Tag geplante Bild-Bericht aus New York wird auf den 9. Juli verschoben werden.

[3... die auf Wunsch an dieser Stelle in einem Ausschnitt vorgestellt werden kann

[4Dies auch zur grossen Überraschung anderer Familienmitglieder, die ihn erstmals über diese Zeit haben reden hören. Und als er dann deutlich werden liess, dass er in jenen Tagen neben dem US-amerikanischen Englisch nicht nur armenisch, türkisch und französich zu sprechen vermochte, sondern auch deutsch, war dies zum grossen Erstaunen der Anwesenden, die ihn zuvor noch nie auch nur ein einziges Wort in deutscher Sprachen haben reden hören.


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