Alles einfacher, besser, ... und europäischer machen

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 7. Dezember 2015 um 16 Uhr 54 Minutenzum Post-Scriptum

 

Es spricht: Herr Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG und Sprecher der Geschäftsführung Telekom Deutschland GmbH:

Alles solle noch einfacher werden, und besser, und...
... das Alles, nachdem das Ziel der vor 5 Jahren gegründeten Telekom Deutschland - T- Home und T-Mobile zusammenzulegen - erreicht worden sei.

"Niek Jan", wie er von den Anderen öffentlich angesprochen wird, spricht von einer "Erfolgsgeschichte" und verkündet: "Diese Strategie hat sich bewährt": Das Zusammenführen der Netze, der Ausbau des Glasfasernetzes, das Vectoring im Kupfer-Koax-Sektor, die Einführung von LTE-1800, ..., von alle dem sei im letzten Jahrzehnt noch nicht einmal die Rede gewesen.

Dann wird von den vielen aktuellen Themen und Leistungen vor allem - im Grunde aber wieder einmal - das Thema "Konferenz" in den Vordergrund gestellt. Aber, ohne dass letztendlich darauf näher eingegangen wird.

Stattdessen wieder neuer selbstreferenzieller Text: "Das Thema Netz hat für uns eine grosse emotionale Bedeutung. Das hat sich gelohnt. Diese 23 Milliarden an Investitionsmitteln haben sich gelohnt. Wir haben die meisten Tests nicht nur gewonnen, sondern mit Abstand gewonnen."

Das Ziel: Ende 2018 soll das gesamte Netz auf "all IP" umgestellt worden sein.
Zur Zeit werden pro Woche 70tausend Kunden auf "all IP" umgestellt.
Und das LTE-Netz wird bis dahin bis zu 95% ausgerollt worden sein.

Dann nochmals diese Ansage: Das Entertain-Produkt, früher ein "Fernseh-Produkt", solle sich bis zu einem "Konferenz-Produkt" hin weiter entwickeln. Weitere Details? Fehlanzeige.

Stattdessen wird die Devise erläutert: "Andere, die etwas besser können, als wir, sollen mit uns zusammengehen. Heute sind auch SKY, Maxdome und Netflix mit dabei."
Das gelte auch für die Firma 1 & 1 mit einem "Wholesale"-Produkte. Und für die Smart-Home-Welt, in die sich auch Marken wie Philips, Osram oder Miele mit einbringen würden.
Und im breitbandigen Bereich habe es schon eine Zusammenarbeit mit Net-Cologne gegeben, via Congstar.

"Ich glaube, wir haben alles richtig gemacht", so der Sprecher des Hauses. "Und heute haben wir mit 500 Millionen mehr Umsatz als der nächste Wettbewerber" sagt er, wohl schon wissend, was am Folgetag dann auch in allen Gazetten stehen wird: _ Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum tritt zurück,
so die Wirtschaftswoche ab 11 Uhr dieses Tages [1].

 Frau Claudia Nemat [2] sagt u.a.:

Das MAGENTA EINS Produkt solle auch im Ausland eingeführt werden. Es gehe dabei nicht so sehr um weitere Preisvorteile, sondern um einen echten "Wow-Effekt" bei den Kunden.

Am 27. Mai 2015 werde dieses Produkt in Rumänien eingeführt. Mit dem gleichen Namen. Und danach Zug um Zug auch in vier weiteren Ländern [3]

Auf dem Mobile-World-Kongress seien bereits die ersten Pan-Net-Products für die Pilot-Länder Ungarn, Kroatien und die Slowakai vorgestellt worden. [4]

Erneut das Beispiel Rumänien: Die "Ultimate-App" - wie sie in Insiderkreisen genannt wird - gibt eine Übersicht über alle Dienste der Deutschen Telekom. Einschliesslich der Handy’s der Kinder. Und einschliesslich der Möglichkeit einer Fehlerbeseitigung bei den Endgeräten aus dem Hause Telekom Deutschland.

Dabei gäbe es dort nicht überall die gleichen, aber durchaus vergleichbare Angebote. Mit exklusiven Sport- und Spiele-Inhalten. Und nur einer Rechnung. Und einem Premium Service [5].

Ein weiteres Beispiel wird aus Mazedonien erwähnt. Die Bilder aus der Cloud sollen dort dem Nutzer auf den TV-Screen geschickt werden können. [6]

Warum dieses besondere Augenmerk auf diese Europa-Ziele?

Nicht nur Deutschland, alle Länder soll(t)en bis 2018 auf IP umgestellt werden. LTE oder Vectoring soll(t)e bis dahin überall ausgebaut werden.

Und dann soll es ein Pan-Europäisches Netz geben. Das bedeutet: "... eine einheitliche Logik" die überall implementiert werden wird. Und die sich - man höre und staune - nicht nur auf die Technik beziehen solle: Vielmehr sei das Ganze auch "eine kulturelle Aufgabe"

Der Startschuss dazu wurde einen Tag zuvor gegeben, mit der Eröffnung der Kampagne: "Wir verbinden Menschen in Europa":

Das Europa-Engagement der Deutschen Telekom: # One in 2018

Das Ziel, so Frau Nemat am Tag zuvor: "Wir wollen bis 2018 der führende europäische Telekommunikationsanbieter werden." Und an dieser Stelle werden auch die weiteren Zielgebiete dieser ersten Staffel der Kampagne genannt: Mazedonien, Montenegro, und dann Polen, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Niederlande, Österreich, Slowakei, Rumänien und Albanien - alle noch in der ersten Jahreshälfte 2015. [7]

Ein weiterer Einblick in die zielspezifischen Angebote findet sich HIER.

Diese Thema hat Potenzial. Und wird sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals eine ausführlichere Beachtung, Besprechung und Würdigung finden.

 Im Nachgang zu diesen Äusserungen dann die bis heute 13:30 Uhr gesperrte Produktankündigung von Seiten des Sprechers der Geschäftsführung:

MAGENTA EINS 1.O sei auf der IFA 2014 gestartet worden, die Version 2.0 auf der CeBIT 2015 - und jetzt gäbe es einen Zwischenschritt für die Deutschen, die in Europa auf Reisen gehen würden.

Für diese Magenta-Kunden gibt es ab heute einen "EU-Flat"-Tarif, mit dem man für 10 Euro mehr im Monat ohne Sorgen im Ausland telefonieren könne: In 32 Ländern Europas. Das sind alle EU Länder plus die Schweiz, Lichtenstein, Norwegen, ...
und das alles bei einer Mindest-Vertragslaufzeit von 12 Monaten.

Auf die (gute!) Frage nach den Umsätzen aus dem Roaming ins europäische Ausland gibt es eine klar Antwort: 430 Millionen Euro im Jahr 2014. Und damit habe man, auch nach dem Abzug aller Kosten, "als Telekom immer noch verdient".

Zur Promotion des neuen Angebotes wird am Ende der Veranstaltung das folgende Video freigeschaltet:

 Ebenfalls anwesend waren an diesem Tag auch viel weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen Hintergrundgespräche geführt werden konnten. Wolfgang Metze, zum Beispiel, Leiter Marketing Pricing, Strategie und Steuerung, der bereits in dem Online Video "Europa wird eins mit MagentaEINS" Stellung bezieht zu "häufig gestellten Fragen", oder Philipp Friedel, Leiter der Marktkommunikation Telekom Deutschland. Und einem ganzen grossen Team aus der Pressestelle.

P.S.

Nachtrag aus eigener Hand vom 7. Dezember 2015

Dieser Text - gerade mal vor einem halben Jahr geschrieben und verlinkt - ist schon am Ende des gleichen Jahres nicht mehr in der Lage, all jene bei seiner Genese zur Verfügung stehenden eingebundenen Links noch abzurufen.
Das ist nicht gut für eine Publikation wie diese, die sich über den Tag hinaus als ein qualifizierter Partner erweisen möchte.
WS.

Anmerkungen

[1Erstaunlich nur, dass er auch zwei Stunden später auf der PK in Berlin darauf (noch) nicht angesprochen wurde. Haben die KollegInnen geschlafen oder haben sie "Diskretion" walten lassen...? WS.

[3Diese wurden "unter Dreien" auch schon genannt... WS.

[4Die Präsentation dort kann an dieser Stelle nachverfolgt werden.

[5Das bedeutet, dass an der Hotline nach 10 Sekunden "jemand erreichbar" sein wird.

[6Klar. Das Thema TV ist in vielen Ländern im Osten der eigentliche Kaufgrund. Und für die TD sind diese "kleinen" Märkte gute Möglichkeiten zur Erprobung der neuen Dienste.

[7Auf der Seite MEHR NETZWERK IN EUROPA werden weiterhin - neben Deutschland - genannt: Griechenland .


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