Am Freitag in der Frühe bestreitet die Katholische Kirche in ihrer Verantwortung in der morgendlichen Stunde vor 8 Uhr auf den Wellen des Deutschland Radios. Und tut etwas Gutes.
Sie erzählt die Leidensgeschichte Christi, in dem sie die Deutung dieser Geschichte in der Musik von Marcel Dupré - zum Anlass nimmt, wieder an diese Geschichte zu erinnern.
Dupré, der sich lange auf die Interpretation und Improvisation dieser Glaubens-Geschicht vorbereitet hatte, entwarf 14 kurze Motive, die er laut malend hilft dem geistigen Auge des dem Orgelspiel Beiwohnenden vorzustellen.
Die Stationen seines Kreuzwegs, Le Chemin de la Croix, lauten:
1. Jesus wird zum Tod verurteilt, 2. Jesus nimmt das Kreuz auf sich, 3. Jesus fällt zum ersten mal unter dem Kreuz 4. Jesus begegnet seiner Mutter, 5. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen 6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch 7. Jesus fällt zum zweiten Male, 8. Jesus begegnet den Frauen vone Jerusalem, 9. Jesus fällt zum dritten Male, 10. Jesus wird seiner Kleider beraubt, 11. Jesus wird ans Kreuz genagelt, 12. Jesus stirbt am Kreuz 13. Jesus wird vom kreuz genommen, 14. Jesus wird ins Grab gelegt.
Es ist naheliegend, die Geschichte und deren Deutung durch die Musik einander zuzuführen und miteinander zu verknüfen, zumal Dupré dieses Improvisation letztendlich nicht als Szenarist, sondern als Gläubiger gestaltet hat, um sich selber ein akkustisches Bild von dem zu machen, was als so einzigartiges Geschehnis herausgestellt und doch zugleich etwas bleiben wird, das nahe an dem Alltag von vielen von uns rührt - oder diesen sogar direkt mit betrifft.
Um sich einen Eindruck davon zu verschaffen ist es heute möglich, sich selbst "im Netz" dieses Szenarios ansatzweise zu vergegenwärtigen. Die Firma os3.com GmbH aus Osnabrück gibt in ihrem "Alphamusic" genannten
"Online-Shop"
Kostproben einer solchen Koppelung aus den Worten Paul Claudels und einer musikalischen Interpretation preis
[1].
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