Feier-Tag der Arbeit: seit 1933

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 3. Mai 2015 um 13 Uhr 14 Minuten

 

Wann immer es um die Geschichte des 1. Mai geht, wird oft geflissentlich übersehen, dass es (erst) die Nationalsozialisten waren, die dieses Datum (schliesslich) von einem "Kampftag zum Feiertag" umgewandelt - und für sich daraus Profit gezogen haben.

Alle vorangegangenen Versuche waren nicht von Dauer. Im April 1919 hatte die Nationalversammlung diese Tag zum gesetzlichen Feiertag erklärt, aber nur für dieses eine Jahr. [...] Die spätere Regelung sollte in eine internationale Lösung eingebunden werden und nach Friedensschluss und Verabschiedung der Verfassung erfolgen. Versuche des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) und der SPD, den Tag der Arbeit über 1919 hinaus als gesetzlichen Feiertag zu sichern, blieben vergeblich. Lediglich in den Ländern Braunschweig, Lübeck, Sachsen und Schaumburg-Lippe hatte er nach 1922 Bestand. Die bürgerlichen Parteien argumentierten, dass der Feiertag einer einzelnen gesellschaftlichen Gruppe nicht allgemein verbindlich für die ganze Gesellschaft sein könnte. Aus diesem Grund hatte die SPD 1919 bei den Verhandlungen in der Nationalversammlung dafür plädiert, aus dem Kampftag des Proletariats einen allgemeinen Volksfeiertag zu machen, um, so Reichsminister Eduard David (SPD), ihren Willen zur Klassenversöhnung zu dokumentieren. Viele Unternehmer begriffen Maifeiern aber nach wie vor als Provokation.

In der hier zitierten offiziellen Darstellung des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB wird eben dieser Wandel zum Kernthema und damit zum Titel der gesamten Darstellung gemacht und in die folgenden Abschnitte gegliedert:

 Born in the USA

 Der 1. Mai im Deutschen Kaiserreich (1890-1918)

 Der 1. Mai verliert seine Unschuld (1919-1932)

 "Tag der Nationalen Arbeit" (1933-1945)

 Feiern zwischen Trümmern (1946-1948)

 Erster Mai in der DDR (1949-1989)

 Der 1. Mai in der Bundesrepublik (1949-1989)

 Der 1. Mai im vereinten Deutschland
und kann samt einer kleinen Literaturauswahl im Internet nachgelesen werden unter: http://www.dgb.de/dgb/geschichte/erstermai/geschichte1mai.htm [1].

Der in diesem Zusammenhang massgebliche Text liest sich so:
 "Tag der Nationalen Arbeit" (1933-1945)
[...] Der Integration der Arbeiter in die nationalsozialistische "Volksgemeinschaft" maßen die Nationalsozialisten höchste Priorität zu, eine Schlüsselrolle hierbei sollte die Maifeier 1933 einnehmen. Mitte April 1933 notierte Goebbels in "Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei":
"Den 1. Mai werden wir zu einer grandiosen Demonstration deutschen Volkswillens gestalten. Am 2. Mai werden dann die Gewerkschaftshäuser besetzt. Gleichschaltung auch auf diesem Gebiet (...). Es wird vielleicht ein paar Tage Krach geben, aber dann gehören sie uns."
Im April 1933 erklärte Hitler den 1. Mai zum "Feiertag der nationalen Arbeit."

Anmerkungen

[1Dieser zum Zeitpunkt der Redaktion dieses Textes gesetzte Link seht derzeit nicht mehr zur Verfügung. Hier sollte er als inaktiver Text stehen: http://www.dgb.de/dgb/geschichte/erstermai/geschichte1mai.htm


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