Design Noten Ausstellungen

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 25. Dezember 2016 um 22 Uhr 18 Minutenzum Post-Scriptum

 

Mit diesem Beitrag wird eine Versprechen gegenüber "meinen" Student*innen aus dem Kurs "Ästhetik & Design Thinking (VI)" eingehalten.

Dieses Versprechen war, bis Weihnachten ihre Zensuren "gemacht" und sie der Hochschule übermittelt zu haben.

Dabei haben es die Ereignisse dieser Woche verdammt schwer gemacht, dieses Ziel zu erreichen.

Aber sie zwingen zugleich zu noch weiter erhöhter Konzentration, Disziplin und Stringenz - auch in der eigenen Arbeit.

Daher an dieser Stelle einige Parameter, die bei dieser Rolle ein Bedeutung gespielt haben - was nicht automatisch bedeutet, dass sie alle eine direkte Auswirkung auf die abschliessende Entscheidung gehabt haben mögen.

Ein Beispiel. Für den Tag der Prüfung hatten sich 12 Personen angemeldet. Und alle Personen, die sich angemeldet hatten, sind auch erschienen. Und alle haben ihren Vortrag gehalten und alle haben - einige mit einiger Verzögerung - ihre schriftlichen Ausarbeitungen vorgelegt bzw. danach abgegeben [1].

Zweitens: Es gab einige Kandidat*innen, die so gut wie gar nicht zuvor an den Kursen teilgenommen haben oder auch nicht daran haben teilnehmen können. Und die dennoch zur Prüfung angetreten sind. Die Frage, auch hier, ob das einen Einfluss auf die Entscheidungsfindungen haben würde. Die Antwort lautet: "Ja". Denn in diesen Präsentationen waren auch Kriterien zu berücksichtigen, die nur im Verlauf der Präsenzphasen vermittelt / erarbeitet werden konnten [2].

Bleiben wir bei diesem Punkt: Eine "Eins" kommt auch nur für jene Personen in Betracht, die ihre schriftliche Arbeit so weit an den Kriterien einer wissenschaftlichen Hausarbeit ausgerichtet haben, wie er ihnen auch in der jetzt nachfolgenden Bachelor-Arbeit abverlangt werden würde. Dazu gehört - um ein Beispiel als pars pro toto zu nennen, keine ganz und gar einwandfreie Kommasetzung, wohl aber ein mindestens korrektes, wenn vielleicht auch nicht ganz ausgefeiltes Schriftdeutsch [3].

Weiter: Wurde als schriftliche Ausarbeitung nur eine Kopie der Slides eingereicht, die für die Präsentation Verwendung gefunden hatten, so galt das formal als ausreichend, um die Mindestanforderung zu erfüllen, aber das reicht wahrlich nicht aus, um sich damit einen Spitzenplatz im Ranking zu erwerben [4].

Nitty Gritty: Es stellt sich heraus, dass so gut wie keine(r) sich schon ausführlicher mit Zitiermethoden beschäftigt zu haben scheint, geschwiege denn mit Hilfsmitteln, mit Tools, die heute für die wissenschaftliche Recherche, Aufbereitung und Präsentation der Quellen den Studierenden zur Verfügung stehen - könnten [5].

Erstaunlich: Zumindest bei einer der Präsentationen hatte die Beschäftigung mit den Methoden, Möglichkeiten und Mitteln des Design Thinking so konkrete Folgen, dass diese im Rahmen dieser Präsentation nicht nur Erwähnung fanden, sondern auch interaktiv mit den Zuhörer*innen umgesetzt wurden: Und das sowohl zu Anfang als auch gegen Ende der Präsentation [6].

Eine weitere Möglichkeit, sich Extra-Punkte zu erwerben wurde gar nicht genutzt. Nämlich die Möglichkeit, sich selber bei der Präsentation aufzunehmen und diese Aufnahme dann für eine Auswertung unter vier Augen bereitzustellen. Dabei wären diese Punkt auch dann vergeben worden, wenn diese Präsentation nicht optimal verlaufen wäre. Als "Mutpunkte" sozuagen [7].

Nota: Einige dieser Ausarbeitungen wurden in gedruckter Form abgegeben, einige als ein Stück Software auf einem Stick oder einer CD. Und einige wurden als ein Stück Software nachgesandt. Die Frage war, ob es einen Unterschied in der Bewertung geben solle, ob diese "Papiere" nun als Papier vorgelegt wurden, oder als PDF oder als *.doc(x)-File oder in einem open-Format. Die Antwort: obwohl bei der Vergleichbarkeit der Arbeiten es von Vorteil gewesen wäre, diese alle schriftlich und auf Papier vorliegen zu haben, darf dieser Wunsch nicht dort positiv in die Beurteilung einfliessen, wo eine solche Arbeit in gedruckter Form vorgelegt worden ist [8]

Nota: Es ist nicht die An-Forderung an die Studierenden gewesen, auf jeden Fall das bestmögliche Ergebnis erreichen zu müssen. Das Ziel "mit Anstand durchzukommen", um dann mehr Energie und Zeit auf die nun anstehende Bachelor-Arbeit zur Verfügung zu haben, ist legitim [9].

Nota: es ist positiv hervorzuheben, dass diese Gruppe von ausschliesslich weiblichen Teilnehmerinnen ganz eindeutig quer durch die Bank nachweisen konnte, dass sie sich der Bewältigung der IT- und EDV-technischen Hausforderungen (so weit sie zu erkennen waren) gewachsen sahen. Und bereit, im Zweifelsfalle auch untereinander mit Rat und Tat, Tipps und Tricks zur Seite zu stehen [10].

WS.

P.S.

Für diejenigen, die das Design-Thema über die Prüfungsleistung hinaus interessiert, hier der Hinweis auf diese aktuell geöffneten Ausstellungen in Berlin:
 im Bröhan Museum in Berlin-Charlottenburg zum Thema: DO IT YOURSELF-DESIGN
 die Gallery Central Berlin mit Interior-Design der DDR
 die alamak! Ausstellung am Strausberger Platz 3

Siehe dazu auch die Reportage aus der rbb-Abendschau vom 25. Dezember 2016 ab ca. Minute 20.

Anmerkungen

[1Dieser Umstand mag mit dazu beigetragen haben, dass es alle Kandidat*innen geschafft haben, die Prüfung auch zu bestehen.

[2Und selbst wenn sich unter diesen Vortragenden "Einserkandidat*innen" befunden haben mögen, so konnten sie dieses Lerndefizit auch mit einem noch so guten einmaligen Auftritt nicht wettmachen.

[3Aber wer zum Beispiel URL’s zitiert, ohne den Zeitpunkt oder zumindest das Datums fixiert zu haben, erfüllt diese Standards nicht.

[4Das viele der Präsentation mit Microsoft Power-Point erstellt wurden, verwundert nicht; wohl aber, dass die Kommentar- und Annotationsfunktionen, die mit dieser Software heute bereitgestellt werden, kaum Verwendung gefunden haben.

[5Was damit gemeint ist, kann ansatzweise dem Skriptentwurf entnommen werden, der in der Vorbereitung für den nachfolgenden Maser-Kurs in Vorbereitung ist.

[6Eine solch eigenständige Aneignung, die noch über das korrekte Zitieren der Methode hinausgeht, ist ein guter Grund, um auch eine Satz Extra-Punkte vergeben zu können.

[7Dass die Bereitschaft von Seiten des Dozenten dazu bestanden hatte, ist zuvor nicht in der Runde angesagt worden. Aber hier gilt die Auffassung: Auch in diesem Stadium sollen schon jene "belohnt" werden, die sich frühzeitig und freiwillig einer Herausforderung stellen, der sie in ihrer späteren Berufspraxis eh’ nicht mehr werden entkommen können.

[8Das ist nicht einfach für jemanden, der spätestens bei der Vorlage der eigenen Korrektur"fahnen" darauf Wert legt, das ihm diese auch in gedruckter Form zur Lektüre und Bearbeitung vorgelegt werden.

[9Es ist allerdings in einigen Fällen für die Betroffenen zu hoffen, dass sie hier absichtlich aus solchen Gründen low standard gefahren sind - und nicht, weil sie es effektiv nicht besser vermocht haben.

[10Es gab weder Anzeichen irgendeiner Art von "Zickenkrieg" noch eines Wettbewerbs zwischen der "Mac" und der "Microsoft"-Fraktion. Gut so.


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