LE PE(i)N: 30 plus

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 26. April 2017 um 12 Uhr 23 Minutenzum Post-Scriptum

 

Es ist die Ausnahme von der Regel, dass auf diesen Seiten explizit politische Themen zu Sprache gebracht werden. Und dass dazu auch noch eine Wahlergebnis-Vorhersage öffentlich gemacht wird, ist noch seltener.

Aber nachdem sich in der letzten Zeit ein Reihe von Einschätzungen über bevorstehende Veränderungen als zutreffend erwiesen haben - von der "Brexit"-Entscheidung im Vereinigten Königreich bis zur "Trump"-Wahl in den Vereinigten Staaten - soll in diesem Falle diese Einschätzung auch klipp und klar als Text vorab dokumentiert werden.

Anlass für dieses Vorgehen war die WORTWECHSEL-Sendung am Freitag ab 18:05 Uhr auf Deutschlandradio Kultur, die sich auf jeden Fall auch zum Nachhören empfiehlt.

Im Hintergrund dieser Diskussion schimmert immer noch der Artikel "Nie den Umfragen glauben" von Georg Blume durch, der am 22. Januar 2017 in der ZEIT von Marine Le Pen als einer "Scheinriesin" spricht, und behauptet: "Je näher man an sie heranrückt, umso kleiner wird sie."

Dennoch verspürt der Autor dieses Textes trotz einer durchaus intimen Kenntnis der Verhältnisse in Frankreich kein Interesse daran, dieser Dame noch näher auf die Pelle zu rücken, um danch dann die eigenen Erwartungshaltungen nach unten zu korrigieren.

Zu Beginn dieser Sendung wurden nochmals aktuelle Umfrage-Ergebnisse von Opinion Way [1] - 23% Macron, 22% Le Pen [2], 21% Fillon, 18% Mélenchon - zur Diskussion gestellt.

Soll, kann, muss, darf... man diesen Zahlen glauben?

Anstatt sich an diesem Punkt auf eine sehr komplexe und wenig zielführende Debatte einzulassen, sei hier einzig und allein darauf hingewiesen, dass es sein könnte, dass bei dieser Erhebung ein entscheidender Punkt nicht hat berücksichtigt werden können: nämlich dass die LE PEN Wählerinnen und Wähler in sehr viel mehr Fällen nicht dazu bereit sein könnten, ihre Meinung auch den professionellen Auguren bekannt zu machen, als die Sympathisanten der anderen Kandidaten.

Allein dieser - wenn auch nicht alleinige - Umstand gibt Anlass zu der Vorhersage, dass die erste Wahlrunde am Abend des 23. April 2017 an Marine LE PEN gehen wird, und das mit einem ganz und gar unerwartet grossen Abstand.

WS.