Einladung zum "Medienfrühstück"

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 3. April 2018 um 10 Uhr 32 Minutenzum Post-Scriptum

 

Einladung zum 45. Medienfrühstück von PROdigitalTV
am 27. März 2018 in Berlin – Thema: Virtual Reality

Hamburg, den 20.02.2018. Am 27. März ist das 45. Medienfrühstück von PROdigitalTV zu Gast im Innovation Center for Immersive Imaging Technologies (3IT) des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin. Es gibt derzeit keinen besseren Platz, sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich VR/AR, 3D und 360°-Video zu informieren. Das 3IT beherbergt ein „Volumetrische Studio“, das seit Ende Oktober 2017 in Betrieb ist. Es dient als experimentelles Laborsystem, um die Basistechnologie „3D Human Body Reconstruction (3D HBR)“ weiterzuentwickeln. Hier werden reale Personen in dynamische 3D-Modelle verwandelt, die an Realitätsnähe derzeit nicht zu überbieten sind. Diese 3D-Modelle können in VR/AR-Applikationen integriert werden, wobei die natürliche Gestik und Mimik realer Personen erhalten bleibt. Erleben Sie, wie sich heutige VR-Technologien neue Anwendungsfelder schaffen.

Special Guest des 45. Medienfrühstücks von PROdigitalTV ist darüber hinaus der ehemalige amerikanische Botschafter in Berlin, John Kornblum. Er wird über den von ihm mitinitiierten neuen Radiosender KCRW berichten, der jetzt auf der ehemaligen Frequenz des National Public Radio „NPR“ sendet.

Die Veranstaltungsdaten:
45. Medienfrühstück von PROdigitalTV
Am 27. März 2018
10:30 – 15:00 Uhr
Gastgeber:
Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut
3IT Berlin - Salzufer 6, 10587 Berlin (Eingang Otto-Dibelius-Str., 4. OG)

Moderation:
Dirk Martens, House of Research – Institut für Kommunikations- und Medienforschung

Agenda:

10:30
Begrüßung - Beate Busch, Vorstandsvorsitzende PROdigitalTV

10:35
Dr. Ralf Schäfer, Director Video, Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut
Sönke Kirchhoff, CEO INVR.SPACE GmbH:
„Volumetric Video - reale 3D-Modelle für AR und VR“
Volumetrisches Video erlaubt die Erzeugung von 3D-Modellen, die im Gegensatz zu Avataren die natürliche Mimik und Gestik realer Personen beibehalten, aber trotzdem wie computergenerierte Modelle verarbeitet werden können. Auf diese Weise können sie in AR- und VR-Applikationen integriert werden, was völlig neue kreative Möglichkeiten schafft. INVR und das Fraunhofer HHI haben sich zu einer strategischen Kooperation zusammengeschlossen, um diese neue Art der Medienproduktion gemeinsam von kreativer (INVR) und technischer (HHI) Seite weiterzuentwickeln.

Schäfer verweist auf die vielen Anläufe, 360° und VR-Anwendungen "Wirklichkeit" werden zu lassen. Von den ersten Versuchen zur Weltausstellung in PARIS bis zu den aktuellen Smartphone-Anwendungen für jede Frau und jedermann. Dennoch gibt es auch heute noch Grenzen der Umsetzung und Wahrnehmung. Aber wie kann man 8K pro Auge realisieren? "Das sieht zur Zeit alles noch recht bescheiden aus".
Es gibt einen nochmaligen Überblick über die 360° -Video- und die Augmented Reality-Anwendungen. Über die Erfolge in der Industrie und die Grenzen im Entertainment - Sektor. Und über den Einsatz von neuen Projekten im Rahmen von Volumetric Video Anwendungen. Am l2 Juni soll ein neues Studio in Babelsberg im Rahmen des Medientreffs zusammen mit den Studios und der UFA u.v.a. eingeweiht werden.

Sönke Kirchhof... CEO und Executive Producer von inVR
... berichtet über die praktische Arbeit in diesem Arbeitsumfeld. Und beschreibt die unterschiedlichsten Aktivitäten in den Bereichen industrielle Anwendungen und Forschung. Es geht um lineares Storytelling in 360°-Technologie. Auch unter Verwendung der neuen Lichtfeld-Technologien und des volumetrischen Videos.
Er beschreibt den Einsatz von "One-Body-Cameras" für die statische 360°-Sphäre.
Und über die Versuche, diese durch die Einführung der "Z-Achse" zu dynamisieren.

Bei der Arbeit in diesen neuen Umgebungen sei die Abstraktionsfähigkeit von Schauspielern "damit in einer ganz anderen Art gefordert".

11:25
Markus Prenneis, VR-Berater, present4D GmbH:
„Virtual Reality, Funktionsweise, Einsatzgebiete, Inhalte autark produzieren“
Der Kern von Virtual Reality (VR) ist das Präsenzgefühl - man glaubt tatsächlich an dem Ort zu sein, den man unter der VR-Brille digitalisiert erlebt. Das macht VR zur Speerspitze von Multimedia - keine andere audiovisuelle Technik ist in der Lage, ein derart hohes Maß an Emotionen zu erzeugen.
Aber nicht nur im Entertainment-Sektor, auch in Unternehmen kann VR abteilungsübergreifend als strategisches Werkzeug eingesetzt werden. Ob Marketing und Kommunikation, Onboarding oder E-Learning - mit VR kommuniziert man extrem emotional. Der intuitive Zugang beschleunigt das Verständnis und intensiviert die Erinnerung.
Um Ideen in die Virtuelle Realität zu übertragen, hat present4D die Software „VR-Suite“ entwickelt , eine von SAMSUNG prämierte Software, mit der multimediale Inhalte strukturiert zur Präsentation in der VR aufbereitet werden können.

Er bringt zwei Brillen mit, die man im Multi-User-Modus verwenden kann, mit denen man sich in New York respektive Köln befindet. "Wir sind VR-Pioniere der ersten Stunde, also seit 4 Jahren". Heute auch mit einem US-Investor an der Seite. Frage: sind diese Brillen "was Ernsthaftes" oder die Vorläufer für das stereoskopische Fernsehen? Heute sind 50% der Anwendungen auf den Messen zu sehen. Vor allem um grosse Apparate, Anlagen, Gebäude... als virtuelle Szenerien mitzubringen. Also: "hoher Bedarf im B-to-B-Bereich". Auch bei Video-Konferenzen, um sich einen Eindruck zu verschaffen (aber nicht für mehrere Stunden).

Angeboten werden zwei Studien über die aktuellen Anwendungsfelder: ein "Business-Report" und eine Studie mit KPMG [1] Und das Gute ist, dass der Referent auch konkrete Preise nennt, was auf der Leasing-Basis diese Anwendung kostet.

Es sei pervers, sagt er, dass das Militär die Soldaten auf den Kriegseinsatz mit VR vorbereitet und dann, danach, die Soldaten mit VR aus den traumatischen Zuständen wieder herausgeholt werden müssen. Aber die These, dass das Militär heute noch mit VR um Generationen voraus sei, sei heute brüchig.

VR-Spielfilme? "Ready-Player-One" ist der erste, aber das ist alles noch in der Entwicklung. Man weiss im Grunde noch nicht, wie man mit diesem Medium in Zukunft wird umgehen können. Die Produktionskosten sind bis maximal zweimal so hoch. Aber das sind noch Faustwerte.

11:55
Kaffeepause

12:15
John Kornblum, ehemaliger Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika, spricht über den von ihm mitgegründeten neuen Radiosender KCRW Berlin, der seit 16. Oktober 2017 auf der ehemaligen Frequenz des National Public Radio „NPR“ sendet.

KCRW steht für Collage Radio Workshop und ist Teil des National Public Radio. Aber nachdem NPR das Programm aus finanziellen Gründen aufgegeben hat, war es wichtig, einen englischsprachigen Stadtsender zu haben. Es gibt in Berlin eine Ready Made Audience für dieses Angebot. "Wir sind fokussiert auf die vielen Neuberliner, die hier doch etwas verloren sind", so Kornblum. Und es solle mehr Programm auch für die Berliner geben. In Zukunft auch mit Kurznachrichten mit Berlinthemen in englischer Sprache.

Nach dem Krieg waren es die amerikanischen Sender, die hier gestartet waren: AFN hatte am 9. Juli 1945 angefangen zu senden. Als Programmanbieter für die US-Soldaten in Berlin. Dann kam "Drahtfunk im Amerikanischen Sektor", DIAS, woraus dann später der RIAS Sender, "ein total deutscher Sender" wurde, aber von den USA mitfinanziert. Und aus dem RIAS-Fernsehen wurde dann später die "Deutsche Welle".

Heute wird die TV-Welt immer mehr amerikanisiert, dem muss man - mehr denn je - etwas entgegenhalten. Wir wissen um die BBC und um CNN. Aber "wir sind besser informiert ... wir sind ausgewogen und ruhig. Wir nehmen uns Zeit für eine Thema."

Kornblum: Wir sind eine gGmbH mit 5 bis 6 Mitarbeitern und drei Geschäftsführern. Wir leben nur von Zuwendungen. "Und ich bin der Hauptfundraiser". Und wir sind ein Platz, der neue Medien ausprobiert.

Bei der Bewerbung bei der mabb ... "waren alle, die gegen uns gestimmt haben, aus Brandenburg." Der Musikteppich ist... nicht zu definieren. Eine Art Fusion von verschiedenen Richtungen.

"Viel mehr ist nicht zu sagen, ausser, das wir Geld brauchen." Und wir suchen den Kontakt mit den "Neue Medien Menschen".

87,9? Diese Sendefrequenz sei schon besetzt gewesen. "Ich bin sehr unglücklich über den aktuellen Sendeplatz 104,1". Aber auf der Website gibt es eine Reihe von Podcast-Angeboten. "Unsere Mischung ist bunter, als die vom Deutschlandfunk." "Unsere Zukunft ist streaming und DAB."

Im Moment gehen wir von ca. 20tsd Hörern aus. Aber wir wollen keine Werbung verkaufen. Wir sind der einzige Sender, der privat und gemeinnützig ist. Neben dem Bibel-Sender.

NewYorker-Radio-Hour und Radio Lab sind zwei der Spitzen-Angebote, die das Radio zu bieten hat.

Soweit einige der Notate, die im Verlauf dieser Veranstaltung direkt an dieser Stelle aufgezeichnet wurden.

Im Nachgang an den Vortragsteil wurde dieses Interview mit John Kornblum geführt. Vielen Dank dafür: