
Ab heute beginnt die OLYMPIADE: das ist die Zeit zwischen den Wettkämpfen.
Und in China scheint heute schon jeder davon überzeugt, dass man 2008 die USA von ihrem Medaillenspitzenplatz verdrängen wird. Vielleicht wird sich dieser Anspruch ja eher erfüllen als jener der deutschen Sportverbandsführer, die sich öffentlich und in ausdrücklicher Erwähnung der Konkurrenz aus China einen dritten Platz in Griechenland als Ziel ausgemacht hatten.
Die von vielen nicht als ausreichend gebrandmarkten Leistungen der bundesdeutschen Leicht-Athleten und SchwimmerInnen wären aber leicht zu verschmerzen, wenn es zumindest der Industrie gelungen wäre, ihre Position auf dem chinesischen Binnenmarkt an markanter Stelle zu verteidigen.
Aber eben das ist ihr nicht gelungen. Auch wenn diese Nachricht vielleicht noch nicht über den Ticker gegangen sein sollte: nunmehr steht fest, dass SIEMENS beim Kampf um den Ausbau der innerchinesischen Hochgeschwindigkeitszüge
[1] unterlegen sein wird. Der Gewinner ist ein japanisches Konsortium von Mitsubishi, Mitsui und Sumitomo unter Beteiligung von Hitachi, Kawasaki und Mitsubishi. Und auch Alstom in Frankreich wird sich zusammen mit seinem kanadischen Partner Bombardier einen Teil des gut 10 Milliarden-Kuchens abschneiden können. [2]
Ein Schlag für Heinrich von Pierer? Nach einem Reuters-Bericht von seiner Pressekonferenz in Shanghai vom 17. Mai hatte der Siemens-Chef zwar auf die Zuverlässigkeit des dort - mit viel bundesdeutschem Geld gebauten - Transrapids hingewiesen - lt. Konsortialpartner ThyssenKrupp hat die erste Trasse einen Lieferwert von 760 Millionen Euro - und die Hoffnung ausgedrückt, dass diese Strecke nunmehr bis Hangzhou weitergeführt werde. Aber er war schon damals der Ansicht, dass die Strecken auf "konventionelle Weise" erneuert werden würden und die bislang noch verstummten Pressesprecher in München werden wahrscheinlich denn auch darauf verweisen, dass ja heute selbst 200 Km/h schon den "konventionellen Geschwindigkeiten" zuzurechnen sind...