EYES & EARS of Europe Award

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 29. Oktober 2004 um 08 Uhr 33 Minuten

 

Innovation & Effektivität

Vorher

Aus der elektronischen Pressemappe die Ankündigung zur Verleihung am Donnerstag, 21. Oktober 2004 von 17:00 bis 22:30 Uhr im Saal 01 der Neuen Messe München (ICM):

In der heutigen Vielkanalmedienwelt hängt die erfolgreiche Positionierung eines Programms oder Contents, eines Senders oder Providers mehr denn je von den spezifischen Design-, Promotion- und Markenkommunikationsmaßnahmen ab. Die Förderung des Qualitätsbewusstseins von Mediengestaltern und -vermarktern im Zusammenhang mit ihren Arbeitsprozessen und Produkten ist daher eines der wichtigsten Ziele von Eyes & Ears of Europe. Die europäische Vereinigung für Design, Promotion und Marketing der audiovisuellen Medien, Eyes & Ears of Europe, setzt sich aktiv für die sachbezogene Diskussion von Qualitätsstandards in den Bereichen Media-Design, -Promotion und audiovisuelle Markenkommunikation im Kontext von Crossmedialität und Internationalisierung ein.

Daher vergibt Eyes & Ears of Europe im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN zum 6. Mal die interationalen Eyes & Ears Awards. In insgesamt 25 Kategorien des Media-Designs, der On-Air-,
Online- und Cross-Promotion sowie der Markenkommunikation für die audiovisuellen Medien werden herausragende Beiträge und Produktionen der letzten zwölf Monate unter den Gesichtspunkten INNOVATION & EFFEKTIVITÄT ausgezeichnet.

An den 336 Einreichungen waren diesmal insgesamt 173 Firmen aus zehn Ländern beteiligt. Eingereicht wurden Produktionen aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Griechenland, Großbritannien, Australien, Österreich, der Schweiz und Deutschland. Im Rahmen von fünf Fachjuries der Arbeitskreise von Eyes & Ears of Europe wurden in London, Hilversum, Straßburg und Wien insgesamt 69 Finalisten und 25 Preisträger ermittelt.

Während der Veranstaltung werden die drei jeweils besten Produktionen in jeder der 23 Kategorien der Bereiche ’TV/Film-Design’, ’Audio Design & Komposition’, ’Medienunternehmen im Internet’ und ’Promotion/Werbung/Image’ im feierlichen Rahmen präsentiert. Der jeweils beste Beitrag wird dann mit dem Eyes & Ears Award 2004 ausgezeichnet. Darüber hinaus werden mit den zum fünften Mal verliehenen zwei Eyes & Ears Spezialpreisen für INNOVATION bzw. EFFEKTIVITÄT die unter diesen Gesichtspunkten beeindruckendsten Gesamtleistungen im Kontext der MEDIENTAGE MÜNCHEN gewürdigt.

Krönender Abschluss der Veranstaltung wird auch in diesem Jahr die Verleihung des Eyes & Ears Excellence Award sein. Den begehrten Preis für herausragende und nachhaltige Beiträge zur Gestaltung audiovisueller Kommunikation haben bisher der britische Produktionsdesigner und Oscarpreisträger Peter Lamont (2003), der Autor, Regisseur und Werbefachmann Hermann Vaske (2002), der Schauspieler, Sprecher und Moderator Sky Du Mont (2001), der britische Markenfachmann und Media-Designer Martin Lambie-Nairn (2000), der deutsche Werbefilmregisseur Roman Kuhn (1999) und der italienische Fotograf und Creative Director Oliviero Toscani (1998) erhalten.

Die Eyes & Ears Awards 2004 werden insbesondere unterstützt von ProSiebenSat.1 Produktion, Premiere, dem ORF, BBDO InterOne, RTL CREATION, Bruce Dunlop & Associates, ARTE, Soundscape Music & SoundDesign, Avid, Siemens, Der MedienMBA/MedienBBA der Steinbeis-Hochschule Berlin, der BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien, der DVB Multimedia Bayern GmbH und den MEDIENTAGEN MÜNCHEN.

Nachher

26 Preisträger und 69 Auszeichnungen bei den 6. Internationalen Eyes & Ears Awards

Köln, 25.10.04 - Rund 800 Medienfachleute feierten am Donnerstag, 21. Oktober 2004, die 26 Preisträger und 69 ausgezeichneten Produktionen der 6. Internationalen Eyes & Ears Awards INNOVATION & EFFEKTIVITÄT, die im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN präsentiert wurden. Bereits zum sechsten Mal zeichnete Eyes & Ears of Europe, die Vereinigung für Design, Promotion und Marketing der audiovisuellen Medien, herausragende Beiträge und Produktionen der letzten zwölf Monate unter den Gesichtspunkten INNOVATION & EFFEKTIVITÄT in den Kategorien des Media-Designs, der Promotion und Markenkommunikation für die audiovisuellen Medien aus.

Aus 336 Produktionen, an denen 173 Firmen weltweit beteiligt waren, hatten fünf Fachjuries von Eyes & Ears of Europe in London, Hilversum, Straßburg und Wien insgesamt 69 Finalisten und 26 Preisträger ermittelt.

Während der Veranstaltung wurden die drei besten Produktionen in jeder Kategorie präsentiert. Der jeweils beste Beitrag wurde mit dem Eyes & Ears Award 2004 ausgezeichnet.

Über die zum fünften Mal verliehenen Eyes & Ears-Spezialpreise für die unter den Gesichtspunkten INNOVATION bzw. EFFEKTIVITÄT beeindruckendsten Gesamtleistungen freuten sich in diesem Jahr die FEEDMEE DESIGN GMBH und Premiere Creative Services. Die FEEDMEE DESIGN GMBH erhielt den Spezialpreis INNOVATION 2004 aufgrund ihrer überzeugenden Verwirklichung von Ideen. FEEDMEE liefere nicht nur Visionen, sondern setze diese immer wieder aufs Neue überraschend um, so die Laudatoren. Der Eyes & Ears Spezialpreis EFFEKTIVITÄT 2004 ging an Premiere Creative Services. Unverwechselbar und äußerst effektvoll promote Premiere seine Programminhalte und die spezifischen Markenwerte. Besonders hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang die Nachhaltigkeit, mit der die Mitarbeiter von Premiere Creative Services ihren Ideenreichtum tagtäglich in Bilder und Töne umsetzen, befand die Jury von Eyes & Ears of Europe.

Der feierliche Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Eyes & Ears Excellence Award 2004. Den begehrten Preis für herausragende und nachhaltige Beiträge zur Gestaltung audiovisueller Kommunikation erhielt in diesem Jahr der niederländische Fotograf Anton Corbijn. Corbijn fotografiert seit Jahrzehnten regelmäßig die großen Stars der Musikszene wie REM, Miles Davis, David Bowie, Björk, Johnny Cash und U2. Mit seinen Bildern schuf Corbijn einen eigenen Stil. Grobkörnige und dadurch hart wirkende Schwarz-Weiß-Fotografien sind das Mittel, mit dem ihm der Blick hinter die Oberfläche der Stars gelingt. Die Portraits zeigen die Persönlichkeiten nicht nur in ihrer Glitzer- und Glamourwelt, sondern in ungewöhnlichen Posen. Neben seiner Fotografie gestaltet Anton Corbijn Plakate und CD-Cover. Er dreht Videos und Kurzfilme und entwarf Trailer sowie das Stage Design für die MTV European Music Awards 1994 und Set-Designs für Tourneen der Band Depeche Mode.

Nebenher

Nach all dem Erlebten - einer fünf(5!)stündigen Veranstaltung, Bustransfer und anschliessenden gemeinsamen Feier in einem Münchner Club, der unter dem Namen "Badewanne" in einer ehemaligen kleinen Schwimmhalle eingerichtet worden war - verbleibt eigentlich nicht mehr viel Kraft, wirklich substanziell berichten und kommentieren zu wollen.

Dabei verdiente gerade diese Veranstaltung mehr öffentliche Beachtung und Kommentierung, als ihr offensichtlich im Verlauf der Medientage zugeeignet worden ist.

Auch die - angeblich - 800 Gäste helfen da nicht wirklich weiter: die hohe Bedeutung, die dieses Begegnung für die "Szene" hatte auf der einen Seite und die geringe öffentliche Resonanz auf der anderen, das war schon irritierend und frappierend mitzuerleben. Es drängt sich fast der Eindruck von dem Klischee jenes Schusters auf, der selbst mit schiefen Absätzen durch die Gegend läuft...

Dabei wäre es gerade den Gästen, die noch am Tag zuvor an der "Elefantenrunde" der bundesdeutschen Medien-"Mogule" teilgenommen hatten, wirklich zu empfehlen gewesen, einmal mitzuerleben, wie engagiert sich "ihre Leute" für das jeweilige Brand und Branding ihres Prgramms / ihres Senders ins Zeug legen!

Aber wer will sich das schon antun: Fünf Stunden lang Insidertalk und -show, ohne dass einem als nicht unmittelbar beteiligter Zuschauer wirklich das Herz aufgehen will. Vielen wird dieser Gala der Glamour fehlen und der Umstand, dass es mit den Finanzen nun wahrlich nicht zum Besten steht, wird da als Entschuldigung nicht akzeptiert werden. Die Krux dieser Veranstaltung ist, dass sei beides sein will, Werkschau und Showcase. Sie leidet wahrlich nicht unter der Qualität der Beiträge sondern dem Mangel an Dramaturgie.

Bei diesem Award geht es ja nicht nur um das Programm selbst, sondern auch darum, wie dieses - sei es als Konzept oder als Clip - von der Fach-Öffentlichkeit wahrgenommen und bewertet wird. Das mag die Schwäche dieser Veranstaltung sein - ist aber zugleich auch ihre Stärke. Hier wird klar, dass die Verpackung allein auch nichts nützt, aber dass es eben ohne sie auch nicht geht.

Der Award ermutigt die vielen Konzeptionäre und Kreativen, nicht locker zu lassen in ihren Bemühungen, ihr Können und ihr Herzblut in eine möglichst prägnante und mitteilungsfrohe Form zu bringen. Was selbst dem Zaun-Gast - trotz mancher Längen und Belanglosigkeiten - gefällt, war mitzuerleben, wie immer wieder neu versucht worden ist, das jeweilige Ganze eines multimedialen Angebotes "auf den Punkt zu bringen".

Besonders erfreulich: das junge Publikum! Welch ein Unterschied zu den meisten anderen Panels der Medien[e]tage: hier fanden sich Leute, die den Puls der Zeit klopfen hörten und zu mehr bereit waren, als nur Sprüche zu klopfen. Jede(r) von Ihnen musste und wollte mittels der eigenen Produktions-Praxis beweisen, was sie zu einem Konzept komprimiert und/oder wie sie es konkret in ihre(r) Sendung umgesetzt hatten.

WS.

PS. Gerne hätte ich mit der Einen oder dem Anderen nicht nur in der Pause, sondern auch nach dem Ende der Show nochmals über ihre Arbeit gesprochen. Aber alle Verabredungen, dieses auf dem sich anschliessenden Fest zu tun, gingen baden. In einem Meer von Musik, die zu laut war, um sich wirklich noch gut unterhalten zu können und zu lau, um wirklich gut danach zu tanzen. _ Schade eigentlich: aber auch das Ausrichten von Feiern will offensichtlich gelernt sein: vorher wie nachher.


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