Journalismuskrise? Vier Termine zum Thema.

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 22. April 2021 um 21 Uhr 37 Minutenzum Post-Scriptum

 

Nachfolgend vier Termine und Veranstaltungen aus dem Umfeld des Berufsalltags eines einzigen Tages.

I.

Medien und Netzpolitik
Kreative Ansätze und Finanzierungsmodelle für hochwertigen Journalismus und Medienvielfalt im Digitalen

Sehr geehrter Herr Dr. Siegert,

wir möchten Sie zur Teilnahme an unserem Online-Panel zum Thema „Chance durch Innovation. Wege aus der Journalismuskrise“ am 20. April 2021, 17:00 - 18:30 Uhr sehr herzlich einladen.
Die Panelist_innen Theresa Bäuerlein (Chefredakteurin von Krautreporter), Anna von Garmissen (Leibniz-Institut für Medienforschung / Hans-Bredow-Institut), Christian Humborg (RUMS, Bereichsleiter Finanzen - Wikimedia Deutschland), Martin Rabanus (MdB) und Ulrike Teschke (Geschäftsführerin Tagesspiegel) diskutieren über Ansätze und Wege aus der Krise des Journalismus in den Printmedien und über notwendige politische Rahmenbedingungen für den Erhalt von Qualitätsjournalismus und Medienvielfalt.

Sie können an der Veranstaltung via Zoom aktiv teilnehmen oder sie im Streaming auf unserer Website https://www.fes.de/medienpolitik/artikelseite/chance-durch-innovation verfolgen. Weitere Details über das Online-Panel finden Sie ebenfalls auf dieser Website. Bitte melden Sie sich für die Zoomteilnahme möglichst bis zum 18. April 2021 hier an.

Auf dem Panel wird Christian Humborg zentrale Thesen aus seinem Papier über Journalismus als öffentliches Gut. Meinungsbildung im digitalen Kapitalismus vortragen. In dieser neuen medienpolitischen Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung analysiert unser Autor einerseits die Krise des Journalismus in Deutschland und die Bedeutung der Dominanz der Plattformgiganten. Anderseits sucht er nach Alternativen. Die Vielfalt seiner Vorschläge verdeutlicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Praxisansatzes zum Schutz des Journalismus. Zum Download [1] .

Gerne schicken wir Ihnen bei Interesse auch gedruckte Exemplare, eine Mail an medienpolitik@fes.de genügt.

Mit besten Grüßen

Roland Feicht, Referent Medienpolitik

Passend zum Thema könnte Sie auch unsere Publikation Breaking the News? Politische Öffentlichkeit und die Regulierung von Medienintermediären interessieren.
Außerdem möchten wir Sie auf unsere fortlaufende Reihe zum Zustand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa hinweisen. Aller bisher erschienenen und zukünftigen Impulspapiere finden Sie unter www.fes.de/medienpolitik/rundfunk-in-europa.


Friedrich-Ebert-Stiftung, Team der FES Medienpolitik
Dr. Philipp Kufferath, Katrin D. Dapp, Roland Feicht, Indira Kroemer
Godesberger Allee 149, 53175 Bonn
www.medienpolitik@fes.de
T: 0228 883-7112
eMail: medienpolitik@fes.de

II.

Workshop Internetrecherche
"Jenseits von Suchmaschinen: Datenbanken finden und nutzen"

Suchmaschinen decken nur einen sehr kleinen Teil des Internets ab. Das Deep Web, das „versteckte Web“, bleibt ihnen komplett versperrt - wie auch das Meiste in den Sozialen Medien. Das Deep Web ist aber der weitaus größte Teil des Internets! Nicht zu verwechseln mit dem "Dark Net", das großenteils von Kriminellen genutzt wird. Mit welchen Werkzeugen lässt sich das „Deep Web“ erforschen? Hier finden sich die für Recherchen oft relevantesten Informationen zu Personen und Sachverhalten. Der Workshop umfasst viele anwendungspraktische Übungen mit übertragbaren Beispiellösungen.

Thema sind auch unterschiedliche Methoden: die ’normale’ Recherche, analytische Recherche (zielt auf versteckte Daten), forensische Recherche (zielt auf flüchtige Daten), Computer Assisted Reporting (zielt auf nicht ersichtliche Informationen) und überprüfende Recherche (Glaubwürdigkeit von Suchergebnissen) .

Der Kurs besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Teilen.

Referent ist Albrecht Ude.

Termine:
Dienstag, 20. April und
Mittwoch, 21. April,
jeweils von 13.30 bis 15.30 Uhr

Weitere Informationen und Anmeldung

 [2]

III.

ARD startet Zukunftsdialog [3]

Fotos finden Sie unter: https://www.ard-foto.de
Twitter: https://twitter.com/ARD_Presse
ARD-Newsletter abonnieren: https://ard.de/presse [4]

Wie nehmen die Menschen in Deutschland die ARD wahr? Welche Erwartungen haben sie? Was wünschen sie sich von der ARD in Zukunft? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, startet der Senderverbund den ARD-Zukunftsdialog: Bürger*innen in Deutschland haben die Möglichkeit, sich in den kommenden Wochen und Monaten in die Diskussion um die Zukunft der ARD einzubringen.

"Die Debatte um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist in vollem Gange. Uns ist wichtig, dass auch diejenigen zu Wort kommen, für die wir das Programm machen: die Bürgerinnen und Bürger", sagt Tom Buhrow über den ARD-Zukunftsdialog. "Wir sind aufrichtig daran interessiert, unmittelbar zu erfahren, wie die Menschen im Land die ARD in Zukunft sehen."

Der ARD-Zukunftsdialog beginnt im Mai 2021 und läuft bis November. Zum Start werden in einer digitalen Großgruppenveranstaltung rund 200 Losbürger*innen mit gut 30 Vertreter*innen der ARD zusammenkommen. Die Ergebnisse dieses Workshop-Tags sind Grundlage der nächsten Projektphase: Alle Bürger*innen haben dann vom 31. Mai an vier Wochen lang die Chance, sich über eine öffentliche Onlineplattform am ARD-Zukunftsdialog zu beteiligen.

Die Erkenntnisse aus der Auftaktveranstaltung und der Debatte auf der Onlineplattform fließen zurück in die ARD und werden dort weiter diskutiert. Im November wird in einer virtuellen Abschlussveranstaltung zusammen mit den Losbürger*innen der Beteiligungsprozess abgeschlossen.

Zum Zukunftsdialog veröffentlicht die ARD einen Abschlussbericht.

Weitere Informationen gibt es online auf www.ard.de/zukunftsdialog.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite:
Häufige Fragen zum ARD-Zukunftsdialog
Mehr dazu auch auf der Seite vom 31. Mai 2021: Es geht los: Auf die ARD

IV.

Liebe Freund*innen der Pressefreiheit,

heute haben wir unsere neue Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. Das große Thema - auch in den Interviews, die wir heute vielen Medien gegeben haben - war natürlich Corona. Repressive Regierungen missbrauchen die Krise, um freie Berichterstattung weiter einzuschränken. Aber auch gefestigte Demokratien, wie Deutschland, tun sich schwer. Im vergangenen Jahr haben wir so viele Übergriffe auf Medienschaffende gezählt wie noch nie. Deshalb mussten wir die Lage der Pressefreiheit in Deutschland von „gut“ auf nur noch „zufriedenstellend“ herabstufen: ein deutliches Alarmsignal.

Im vergangenen Jahr haben wir 65 gewalttätige Angriffe gegen Journalist*innen sicher dokumentiert, fünfmal so viele wie 2019. Vor allem bei Corona-, aber auch anderen Demonstrationen wurden Medienschaffende geschlagen und getreten, bespuckt und bedrängt, beleidigt und an der Arbeit gehindert. Deutschland verschlechtert sich deshalb vom 11. auf den 13. Rang.

In 73 von 180 untersuchten Ländern wird unabhängiger Journalismus weitgehend oder vollständig blockiert, in 59 weiteren ernsthaft behindert. Das sind fast drei Viertel aller Länder. Corona verstärkte und festigte weltweit die repressiven Tendenzen: In Ungarn (Platz 92) wurde die Verbreitung von „Falschmeldungen“ über die Pandemie ebenso unter Strafe gestellt wie in Malaysia (119). Ägypten (160) verbot die Veröffentlichung aller nicht-offiziellen Infektionszahlen, das Assad-Regime in Syrien (173) verhängte eine Nachrichtensperre für alle nicht-staatlichen Medien. Tatsächliche Desinformation ging von zahlreichen Regierungschefs aus, wie Donald Trump in den USA (44), Jair Bolsonaro in Brasilien (111) oder Nicolás Maduro in Venezuela (148). In China (177), Simbabwe (130), Serbien (93) und dem Kosovo (78) wurden Medienschaffende wegen ihrer Corona-Berichterstattung festgenommen.

Auch jenseits der Pandemie fanden autoritäre Regime Anlässe, um unabhängige Berichterstattung zu unterdrücken. In Vietnam (175) kam es im Vorfeld des Kongresses der Kommunistischen Partei zu einer Verhaftungswelle. In Belarus (158) wurden mehr als 400 Medienschaffende festgenommen. Die meisten von ihnen hatten über die Massenproteste nach der umstrittenen Präsidentenwahl berichtet. In Algerien (146) und Marokko (136) wurde die Justiz missbraucht, um kritische Journalist*innen mit absurden Anklagen einzuschüchtern. Russland (150) führte eine Vielzahl von Gesetzen ein, die die Pressefreiheit weiter einschränken und Online-Überwachung verstärken.

Mexiko (143) und Honduras (151), Afghanistan (122) und der Irak (163) bleiben lebensgefährlich. Die meisten Journalistenmorde früherer Jahre sind weiter ungesühnt. In einem der prominentesten Fälle, dem des Journalisten Jamal Khashoggi, torpediert Saudi-Arabien (170) unabhängige Ermittlungen. Im Iran (174) wurde 2020 der Journalist Ruhollah Sam hingerichtet.

In vielen Ländern sehen sich Journalist*innen aktuell großen Gefahren ausgesetzt – traditioneller Repression wie auch immer stärker im Internet. Umso wichtiger ist es, dass wir dagegenhalten! Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung. Bitte spenden Sie oder werden Sie Mitglied von Reporter ohne Grenzen.

Herzlichen Dank.

 Reporter ohne Grenzen zur Lage der Pressefreiheit
"Gewalt gegen Journalisten in Deutschland verfünffacht"

Ein Beitrag von Christoph Peerenboom im Interview mit Geschäftsführer Christian Mihr in der "radioWelt" von Bayern 2

 Pandemie verschärft schlechte Lage der Pressefreiheit
Ein Beitrag von Sissi Pitzer auf BR 24

P.S.

zu II.

Michael Meyer berichtet am 22. April 2021 in der Sendung @MEDIASRES nach der Anmoderation von Bettina Köster in "Wege aus der Krise. Lokalzeitungen testen neue Finanzierungsmodelle" über diese Veranstaltung, ohne dass diese als Quelle der in dem Beitrag eingespielten O-Töne benannt wird, weder in der oder An- oder Abmoderation noch in seinem eigenen Beitrag:

Anmerkungen

[1

Journalismus als öffentliches Gut
© Christian Humborg / FES

[2

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

gerne bestätige ich Ihnen Ihre Anmeldung zum zweiteiligen Online-Workshop "Strukturierte Internetrecherche Teil 2- Jenseits von Suchmaschinen: Datenbanken finden und nutzen“.

Termin: Dienstag, 20. und Mittwoch, 21. April, jeweils von 13.30 – 15.30 Uhr.
Referent: Albrecht Ude

Wir senden Ihnen in den nächsten Tagen auf dem Postweg die Rechnung über den Teilnahmebetrag zu. Die Zugangsdaten erhalten Sie einen Tag vor dem ersten Termin per E-Mail.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Bartholomäus
— Geschäftsstelle -

DJV Berlin-
Journalistenverband Berlin-Brandenburg
Alte Jakobstraße 79/80
10179 Berlin

[3Pressekontakt:
ARD-Kommunikation
Svenja Siegert, Gabriele Müller
Telefon: 0221 220 1475
E-Mail: pressestelle@ard.de

[4Um einen letztendlich erfolgreichen Zugang zu diesem Link zu erhalten, bedarf es viel Geduld und einer gut ausgebauten Breitbandverbindung


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