Postbank/Deutsche Bank ... noch rechtskonform?

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 2. Mai 2023 um 17 Uhr 37 Minutenzum Post-Scriptum

 

I.

Dieser Beitrag knüpft an die Beiträge vom 11. April 2023: "Der nächste freie Servicemitarbeiter..." und 12. April 2023: "Wartezeit von mehr als 3 [30, 300, ...] Minuten" an, da die nach wie vor behinderten Möglichkeiten, das eigene Geschäftskonto zu nutzen, inzwischen eine konkrete Gefahr für das weitere Liquiditätsmanagement darstellen. Weder über die im HBCI-Verkehr eingebundenen BUHL-Konten, noch der direkte Zugriff auf die Online-Angebote der Postbank / Deutschen Bank sind möglich.

Dieser Beitrag war zunächst seit Freitag, den 21. April 2023 online, wurde aber nochmals um eine Woche verschoben, denn es hätte ja immer noch die Möglichkeit bestanden, dass die hier dargestellten Probleme doch ‚irgendwann‘ einmal hätten behoben werden können.

Dieses ist aber nach wie vor nicht der Fall. Im Gegenteil, jetzt wird auch noch die Nutzungsmöglichkeit von Mobile-TAN-Autorisierungen für Geschäftskunden abgekündigt:

Damit haben all die bisherigen Aufzeichnungen als auch dieser Status-Report nach wie vor volle Gültigkeit.

II.

Unter der bisher eingesetzten ID können zwei Spar-Cards aufgerufen werden. Unter der Verwendung von zwei Gleichheitszeiten ( "==" ) vor dieser ID werden zwei VISA-Karten angezeigt, obgleich es von diesen nur eine gibt.

Ein Online-Zugang zum Geschäftskonto ist überhaupt nicht möglich, weder mit der ’alten’ noch mit der ’Übergangs-’ID. Auch nicht, nachdem im Browser alle Cookies und Cache-Rückstände von früheren ’Besuchen’ gelöscht worden waren. Hier als Nachweis ein Screenshot vom 17. April 2023:

III.

Genauso arg: Auskünfte, auf die überhaupt noch zugegriffen werden kann, wonach aktuell keine Daueraufträge bestehen würden, sind nachweislich falsch, damit ist auch die Änderung eines Dauerauftrages an die Hausverwaltung nicht möglich:

Telefonische Auskünfte sind auch nach kompletter Identifizierung nicht möglich, Buchungen damit auch nicht. Nach zwei Stunden Wartemusik und einer nunmehr männlichen Ansagerstimme, die fortdauernd um Geduld bittet, schaltet sich das System komplett ab und lässt den Kunden nach wie vor ratlos und hilflos am Telefon und vor seinem Rechner zurück.

DIE DURCHFÜHRUNG VON BANKGESCHÄFTEN BEI DER POSTBANK/DEUTSCHEN BANK WAR SEIT NUNMEHR MEHR ALS EINEM MONTAG UNMÖGLICH.

IV.

Zugleich verlangt das System, dass man sich zunächst einmal ein elektronisches Postfach zulegen solle. Und erklärt darüber hinaus, dass auch alle per Mail auf dieses bereits zugestellten Nachrichten eine rechtlich bindende Wirkung hätten, auch dann, wenn man noch gar nicht über ein solches Postfach verfüge. Dieser Vorgabe wird KEINE Zustimmung erteilt:

V.

Bevor wir aus den hier genannten Gründen [1] rechtliche Schritte in Gang setzen werden, ging dieser Eintrag zu Beginn der 16. Kalenderwoche 2023 an die Pressestelle des Hauses, mit der Bitte um Stellungnahme bis zum 21. April 2023 [2].

Aber, so die nach einem Erinnerungsschreiben am Montag, den 24. April 2023 autorisierte Auskunft, über die Pressestelle seinen auch weiterhin in dieser Sache keine zitierfähigen Auskünfte mehr zu erwarten.

Es bleiben nur noch die Wege zu einer Postbankfiliale, mit einem Haufen Bargeld zur Hausverwaltung - und zum Anwalt.

P.S.

Ein Anruf im Zusammenhang mit diesem Eintrag ergibt, dass es nunmehr wieder möglich sei, auch nach weniger als zwei Stunden eine telefonische Auskunft zu erhalten. Und es gibt - in der Tat - bei der Anwahl der Rufnummer 0228-55004400 einige Veränderungen.

Der Sprachcomputer fragt nicht mehr Kontonummer und die Online-Banking PIN# ab, sondern nur noch diese. es gibt - nach einer Frauenstimme und einer Männerstimme - nun wieder eine Frauenstimme zu hören. Und diese sagt (unter Angabe der sich jeweils verkürzenden Wartezeiten):

Bitte haben Sie noch etwas Geduld, wir verbinden Sie mit dem nächsten freien Berater.
Unsere Berater sind zurzeit alle im Kontakt mit anderen Kunden.
Die voraussichtliche Wartezeit beträgt zurzeit mehr als 20 (10, 5) Minuten.
Wenn Sie trotzdem warten möchten, bleiben Sie bitte in der Leitung.
Danke für Ihr Verständnis

Als sich nach weniger als einer Stunde eine Mitarbeiterin meldet, stellt sich heraus, dass sie - obwohl die Geschäftskunden# angewählt - vom Privatkundenbereich ist. Und daher keine Buchungen ausführen kann.
Also machen wir STATTDESSEN nochmals gemeinsam den Online-Banking-Test. Und geben vor der ID ein weiteres Mal zwei Doppelpunkte "::" und zwei Gleichheitszeichen "==" ein. Und dieses - erste - Mal wird im Rechner ein Zugang zum Giro_Business-Konto angezeigt:

Es folgt eine längeres Gespräch, dessen Inhalt aus gutem Grunde vertraulich bleiben wird und das mit einem Gruss auch an die Teamleiterin endet, die zwischenzeitlich ebenfalls zurate gezogen worden war.
Nachfolgend wird nochmals der Anwalt verständigt (...der, selbst als Betroffener, sich offensichtlich gerne dieses Falls angenommen hätte - sic!).

Am 2. Mai kommt dann Post von der BITKOM-Pressestelle mit der Überschrift: Ältere entdecken das Online-Banking. Darin heisst es unter dem Header: " Digitale Angebote sind bei der Bank-Wahl wichtiger als Marke, Beratung oder Filialnetz":

[...] 55 Prozent derjenigen, die mindestens ein Bankkonto besitzen, hat schon einmal das hauptsächlich genutzte Konto gewechselt. Vor einem Jahr waren es 51 Prozent, vor fünf Jahren sogar erst 35 Prozent. Dabei haben 7 Prozent sogar schon fünfmal oder öfter ihre Hauptbankverbindung gewechselt, 24 Prozent viermal, 42 Prozent dreimal, 13 Prozent zweimal und 11 Prozent einmal. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) derjenigen, die schon einmal ihr kontoführendes Institut gewechselt haben, nennt als Grund ein besseres digitales Angebot der neuen Bank. Unter den 16- bis 29-Jährigen gibt dies sogar eine Mehrheit von 54 Prozent an. Für die etablierten Banken wächst zudem der Wettbewerbsdruck von anderer Seite. 41 Prozent aller Menschen in Deutschland können sich vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen wie Amazon, Apple oder Google zu eröffnen. Unter den 16- bis 29-Jährigen liegt der Anteil mit 55 Prozent noch höher. [...]
Insgesamt erhalten die deutschen Banken ein durchwachsenes Digital-Zeugnis von ihren Kundinnen und Kunden. Unterm Strich steht für das digitale Angebot der eigenen Bank nur die Note „befriedigend“ (3,1).

Anmerkungen

[1A)
Behinderung des Geschäftsverkehrs und B) Zwang zur Errichtung eines elektronischen Postfachs bei gleichzeitiger Unmöglichkeit, die elektronischen Dienste nutzen zu können

[2Die zuvor an die Fachabteilungen gerichteten e-Mails wurden entweder gar nicht beantwortet oder mit dem Hinweis, sich telefonisch in Verbindung zu setzen, was, wie hier dokumentiert (s.o.), nicht möglich war.


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