50 Jahre gfu-Branchen-Jubiläum

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 21. Juni 2023 um 01 Uhr 05 Minutenzum Post-Scriptum

 

Hier in den Anlagen zunächst die Presseinformation vom Donnerstag, den 25. Mai 2023 [1] und vom 1. Juni 2023 [2].

Warten wir zunächst ab, was aus anderen berufenen Quellen aus Anlass dieses Jubiläums gesagt werden wird. In der eigenen Erfahrung war das Wirken dieser Organisation schon immer verbunden mit den Auswirkungen und Folgen, die auf der IFA zu erkennen waren. Zuletzt markiert durch: die zunehmende Internationalisierung, den Wechsel vom zwei- auf den einjährigen Turnus, von der Einbindung der ’weissen Ware’ in das Gesamtkonzept und, last but not least , von dem Abschied der Messe-Berlin als Partner der Veranstaltung [3].

Wir werden den nächsten Tagen und Wochen nochmals eine Technik-Geschichte im Spiegel sowohl des eigenen Nutzerverhaltens als auch der Rezeptionsgeschichte zum Thema Thema gfu & IFA zusammenstellen: Zunächst aus der Perspektive des interessierten Nutzers, dann aus der des berichtenden Beobachters kommentiert und in der dritten Phase auf dem Hintergrund der Zusammenarbeit mit beiden Partnern, von der hier zunächst nur einige wenige Bilder gezeigt werden:

Mit Anbeginn des neuen Jahrhunderts wurden in einer vierten Phase sowohl der Beobachtungsraum als auch das eigene Tätigkeitsfeld immer weiter ausgeweitet, und das gleich im doppelten Sinne.

Nicht erst seit dem Ende von Nordmende und Loewe bis hin zu dem Ausverkauf von Marken wie Grundig wurde klar, wie es um die Zukunft der ‚heimischen‘ Unterhaltungselektronik bestellt sein würde. Nicht mehr allein Berlin stand im Zentrum des Interesses, sondern ebenso Las Vegas in den USA und viele hotspots in Japan, Süd-Korea, Taiwan und der VR-China. Orte und Gelegenheiten, die nicht nur im Internet erkundet, sondern auch auf vielen Reisen aufgesucht und ’bespielt’ wurden.

Parallel dazu dann die Entwicklung der Digitalisierung und Virtualisierung der Industrie und ihrer Angebote. Es geht schon längst nicht mehr um den Abschied von der ’braunen Ware’ - ein Prozess, der das eigene Tätigkeitsfeld über mehr als ein Jahrzehnt geprägt (und auch finanziert) hat - sondern zum Beispiel darum, ob sich eine damit vergleichbare Entwicklung für den Broadcast-Sektor abzeichnet.

Hier dazu nur ein erster Aufschlag aus Anlass dieses Tages, eingerahmt von einer anderen Berliner Veranstaltung, mit einer ebenfalls internationalen Wirkung, der re:publica. Warten wir zunächst ab, was aus den berufenen Mündern und Quellen Anderer gesagt werden wird. Und bereiten wir dann - danach - nochmals einen eigenen ’Einspieler’ vor.

WS.

P.S.

In den elektronischen Branchen-Gazetten wird, soweit sie im Netz zu finden sind wie die HAUSHALTSWAREN-ZEIUNG, infoboard, OFFICE DEALZ oder Telecom Handel - wird vor allem auf die IFA als DEM PRODUKT der gfu verwiesen.

Das nachfolgend zitierte Foto aus dem gfu-Gründungsjahr ziert den TAGESSPIEGEL-Titel vom 2. September 2019 von Miriam Rathje: Technik im Wandel: Die Geschichte der IFA.

https://gfu.de/ueber-uns/die-gfu/ : "Ziel der gfu ist es, Messen zu veranstalten sowie über Trends und Entwicklungen der Branchen zu informieren."
© Messe Berlin

Warum die Menschen damals Schlange gestanden und was sie damals an Neuheiten erwartet hatten, das kann man HIER erfahren.

© "Hörzu" Nr. 35 / 1973

Am 20. Juni 2023 wird von der gfu dieser Streifzug durch 50 Jahre Consumer Electronics veröffentlicht, mit dem ausdrücklichen, gleichwohl in Kammern gesetzten Eingangsvermerk: "ohne Anspruch auf Vollständigkeit".

gfu feiert 50-jähriges Jubiläum

Consumer Electronics – von der Digitalisierung zu Künstlicher Intelligenz

Die Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH feierte am 6. Juni 2023 ihren fünfzigsten Geburtstag. Gegründet 1973, blickt die gfu an diesem Tag auf eine lange, erfolgreiche Arbeit im Dienst der Consumer und Home Electronics Branche zurück. 50 Jahre gfu bedeuten auch 50 Jahre atemberaubender Entwicklung im Markt für CE-Produkte. Die Digitalisierung, die mit der CD vor mehr als 40 Jahren Einzug in die Consumer Electronics-Branche hielt, sorgte in vielen Bereichen für gewaltige Innovationssprünge. Dementsprechend gab es zahlreiche Neuerungen, Weiterentwicklungen und neue Produktsegmente – aber auch Technologien, die sich am Markt nicht durchgesetzt haben. Hier ein Streifzug (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) durch 50 Jahre Consumer Electronics.

Das Fernsehen: Von Analog zu Digital und vom Flimmerkasten zum Flat-TV

Beginnen wir mit einem der wichtigsten Segmente, dem Fernsehen. Lange dominierten die analogen Röhren-TVs, dennoch wurde bereits ab den 1980er Jahren am digitalen Fernsehen entwickelt. Erste Geräte mit digitaler Signalverarbeitung kamen 1983 auf den Markt. 1986 startete dennoch ein analoges europäisches HDTV-Projekt. Trotz erfolgreicher Demonstrations-Einsätze bei Sport-Großveranstaltungen und vielen Testübertragungen, wurde schnell deutlich: Die Zukunft ist digital, analoge Verfahren haben keine Langfristperspektive. 1990 ging der Videotext in den Regelbetrieb. Auf Basis der Erfahrungen und Entwicklungen aus dem HDTV-Projekt entstand 1996 das DVB-Projekt zur Entwicklung eines digitalen TV-Übertragungsstandards – die Basis für den weltweiten erfolgreichen Einsatz der DVB-Standard-Familie. Mit externen Internet-Boxen gelangte man 1997 erstmals über das TV-Gerät ins World Wide Web, die Anfänge des smarten Fernsehers. Der Smart-TV sollte dann aber erst 2009 in den Markt kommen und seine Erfolgsgeschichte starten. Seitens der Übertragungstechnik sind als Meilensteine der Start der digitalen-terrestrischen Ausstrahlung DVB-T in Berlin 2003, gefolgt von der landesweiten Umstellung und ab 2016 die HD-fähige Weiterentwicklung DVB-T2 zu nennen. Beim Satelliten-Empfang wurde im April 2012 die analoge Übertragung via Astra eingestellt, im Kabel-TV dauerte die Analog-Abschaltung noch bis 2019.

Breitbild und hoch aufgelöst

Weitere technologische Entwicklungen waren die Umstellung auf das Breitbildformat 16:9 mit dem Durchbruch 2005 aufgrund der Fußball-Übertragungen im neuen Format und natürlich das hochauflösende Fernsehen HDTV. Erste HD-Programme konnte man 2004 empfangen, der Bezahlsender Premiere startete 2006 mit HDTV, während ARD und ZDF 2008 ein Pilotprojekt starteten. Der Regelbetrieb bei den öffentlich-rechtlichen Programmanbietern erfolgte 2010. Doch HDTV war nicht die Endstation hinsichtlich der Bildqualität: Ultra-HD startete als Ausstattungsmerkmal 2013. 2015 gab es bereits erste Tests für UHD und seit 2019 gibt es TV-Geräte, die 8k-Auflösung beherrschen. In diese Liste gehört aber auch eine gescheiterte Entwicklung: 3D-TV, das dreidimensionale Fernsehen. Erforderlich für den 3D-Genuss sind Brillen, in den Augen des Betrachters für eine dreidimensionale Darstellung sorgen. Der “Zwang zur Brille” dürfte der Hauptgrund für die mangelnde Akzeptanz von 3D sein.

Groß und größer

Bahnbrechend war und ist die Entwicklung der Displays – von der Größe über die Auflösung und die Leistungsfähigkeit für eine möglichst optimale Bildqualität mit hohem Kontrast, großer Helligkeit und maximaler Farbdarstellung. Die Ablösung der Röhren-Fernseher zeichnete sich erstmals Ende der 1990er Jahre ab. Erste Plasma-TVs wurden zu dieser Zeit vorgestellt, Preise im fünfstelligen DM-Bereich. Sie erfüllten als erste den lang gehegten Traum vom flachen Fernsehbild an der Wand. 2001 kamen die ersten LCD-Fernseher in den Markt, von denen aktuell noch die meisten Stückzahlen abgesetzt werden. Selbstverständlich entsprechen die Displays aus den Anfängen technologisch nur noch im Grundsatz den aktuellen Generationen. Seit 2014 macht OLED als Display-Technologie auf sich aufmerksam, während 2017 das Aus für die Plasma-TVs folgte.

Zeitmaschine

Schon früh gab es den Wunsch, TV-Sendungen aufzeichnen zu können. Man wollte unabhängig sein vom Zeitraster des Programms, oder Sendungen und Filme mehrfach ansehen oder sammeln. Darum wetteiferten mehrere technische Ansätze: 1975 wurde die erste Bildplatte vorgestellt, es folgten drei konkurrierende Videorecorder-Formate mit Band-Cassetten und die Laser Disc. Bei den Video-Recordern setzte sich das VHS-System durch, das Mitte der 1980er Jahre auch mit einer Version mit gesteigerter Auflösung ergänzt wurde. Ende der 1980er Jahre folgte ein neuer Anlauf der Bildplatte, bevor Mitte der 1990er Jahre die DVD auf den Markt kam. Digital und vielseitig (das V im Kürzel steht für Versatile), wie der Name schon versprach, setzte sich die DVD schnell als Speichermedium am Markt durch. Für hochauflösende Bilder reichte die Kapazität der DVD allerdings nicht mehr aus, sodass ein neues Format entwickelt werden musste. Mitte der 2000er Jahre gab es mit der HD DVD und der Blu-ray Disc erneut konkurrierende Systeme. Durchgesetzt hat sich die Blu-ray Disc. Parallel dazu gab es die Möglichkeit, TV-Mitschnitte auf Festplatten – eingebaut im Fernseher, über USB-Port am TV angeschlossen oder mit einem separaten Recorder – zu speichern. Inzwischen sind diese Aufzeichnungslösungen in den Hintergrund getreten. Die im Laufe der Jahre immer schneller gewordenen Internetverbindungen sorgen dafür, dass Streaming-Dienste die Lieblings-Serie oder den Krimi beliebig oft und überall zur Verfügung stellen, vielfach kombiniert mit einem Online-Recorder.

Der Ton macht die Musik

Was wäre ein großartiges Bild ohne faszinierenden Ton? Auch in diesem Bereich wurde erfolgreich entwickelt. Raumklang und Dolby Atmos versetzen die Zuschauer:innen mitten ins Geschehen. Seit 2005 ergänzen Soundbars den TV-Klang und ermöglichen hochauflösenden Mehrkanalton auch ohne die Aufstellung von vier oder mehr Lautsprechern. Aktuell begeistern sogenannte immersive Mehrkanal-Lösungen die Heimkino-Fans und Multiroom-Lösungen verbreiten die Musik drahtlos in jedem Raum.

Bleiben wir beim Hören: Bevor man über Raumklang sprach, gab es die sogenannte Quadrophonie. Der Markterfolg blieb allerdings Mitte der 1970er Jahre aus. Anders verlief es für die drahtlosen Kopfhörer, die ebenfalls Mitte der 1970er Jahre auf den Markt kamen, allerdings mit Infrarot-Technik. Die Digitalisierung startete 1979 mit der Vorstellung der Compact Disc, kurz CD genannt. Die ersten Geräte zur Abspielung von CDs kamen 1982 und schoben die Compact Cassette und die analoge Schallplatte auf das Altenteil. Zwischenzeitlich erlebte die Platte einige Renaissancen und erfreut sich in ihrer Nische immer noch gewisser Beleibtheit. Entsprechend ist auch das Segment der analogen Plattenspieler noch lebendig und bringt regelmäßig neue Produkte für die Liebhaber der Vinylplatte hervor.

Komprimiert und mobil

Die Digitalisierung brachte auch die Möglichkeit, Musik zu komprimieren und damit Speicherplatz zu sparen hervor. „MP3“ wurde das vom Fraunhofer Institut entwickelte Kodierungsverfahren getauft. Entsprechende portable MP3-Player kamen 1998 in den Markt. Ebenfalls digital ist seit 1998 die Rundfunkübertagung mit DAB. Eine verbesserte Version dieses Übertragungsstandards (DAB+) kam 2011 in den Markt und entwickelt sich seither mit großen Zuwächsen sowohl in der Angebotsvielfalt der Geräte als auch beim Programmangebot. 1998 war die Geburtsstunde für den Kurzdistanz-Übertagungsstandard Bluetooth. Lautsprecher und Kopfhörer arbeiten auf dieser Basis ohne die vielfach als störend empfundenen Kabel. Die Bluetooth-Lautsprecher sorgen seit 2007 für knackigen, mobilen Sound, beispielsweise in Verbindung mit dem Smartphone. Auch bei den Kopfhörern haben die drahtlosen Bluetooth-Modelle inzwischen die Mehrheit im Markt.

Zielgenau unterwegs

Landkarten wurden, wie die Musik, ebenfalls digitalisiert. Dies ermöglichte eine ausgefeilte Navigation auf Basis von Satellitensignalen des Global Positioning System (GPS). Der Durchbruch im Markt kam 2003 für die digitalen Navigationsgeräte mit den portablen, handlichen und preisgünstigen Modellen. Sie machten die gedruckten Landkarten im Auto überflüssig, geben Hinweise zu Sehenswürdigkeiten und Stauwarnungen mit Umfahrungsempfehlungen und schicken seither die Fahrer:innen auf der schnellsten Route zum Ziel.

Digitale Erinnerungen

Seit der Jahrtausendwende hielt die Digitalisierung auch im Foto-Bereich Einzug. Die digitalen Kameras kamen zuerst als kompakte Modelle und danach als System- und Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven auf den Markt. Sogenannte Action Cams, montiert beispielsweise auf einem Helm oder am Fahrrad, filmen beim Sport und verdrängten nicht zuletzt aufgrund ihrer kompakten Abmessungen zunehmend die Camcorder.

Mobile Kommunikation

Im April 2023 feierte das Mobiltelefon bereits seinen 50. Geburtstag. Der liebevoll „Knochen“ genannte Urahn des Smartphones ermöglichte das erste mobile Telefongespräch. Ein bahnbrechendes Ereignis, wenngleich das erste Seriengerät erst rund zehn Jahre später auf den Markt kam. Die Digitalisierung der Mobilfunknetze startete in Deutschland 1992 mit dem D-Netz. Weitere Verbesserung für die Kapazitäten bei der Datenübertragung folgten 2004 mit UMTS, 2010 mit dem 4G genannten LTE-Netz und jüngst mit dem 5G-Netz. Sie legten die Basis für die mobile Datennutzung mit dem Smartphone oder dem Tablet. Stichwort Smartphone: Dieser wahre Alleskönner begeistert die Konsument:innen seit 2006 mit seiner einzigartigen Erfolgsgeschichte. Als persönlicher Begleiter ist das Smartphone nicht mehr wegzudenken, für viele sogar „lebensnotwendig“. Die Leistungsfähigkeit des Smartphones macht inzwischen Produktsegmente wie MP3-Player, digitale Kameras und Navigationssysteme teilweise obsolet. Apropos Smartphone: Bereits seit 2001 gibt es in Deutschland mehr Mobiltelefone als Festnetzanschlüsse. Weitere persönliche Begleiter – mit Verbindung zum Smartphone – sind Smartwatches und Fitnesstracker, die seit 2015 kräftige Wachstumsraten zeigen.

Datenverarbeitung auch zuhause

Der erste Computer für den Heimgebrauch wurde 1976 vorgestellt. Bis er in die Haushalte Einzug hielt, dauerte es allerdings noch einige Jahre. Das Internet und immer leistungsfähigere PCs gehörten ab der Jahrtausendwende für viele zur Ausstattung zuhause. Die mobile Datennutzung brachte ab 2010 eine bis dato nicht bekannte Gerätegattung auf den Markt: die Tablet-PCs. Zuletzt sorgten die Pandemie-bedingten Einsätze im Rahmen von Homeoffice und Distanzunterricht für merkliche Zuwächse bei den Umsätzen.

Die vernetzte Welt

Eine Entwicklung betrifft fasst alle Produktgruppen: die Vernetzung. Seien es Smart TVs, smarte Audiosysteme, smarte Lautsprecher mit Sprachsteuerung, Smartphones, Tablet-PCs, Streamingdienste, Sat-Signale über IP oder Multiroom-Systeme – die Liste ist schier unendlich. Ein großer Bestandteil dabei ist auch das smarte Zuhause. Details zu Smart Home würden den Rahmen dieses Rückblicks sprengen. Eines sei aber noch erwähnt: Eine wesentliche Basis für die Vernetzung ist der drahtlose WiFi-Standard, der 1999 eingeführt wurde und den Erfolg der drahtlosen funkbasierten Vernetzung über WLAN einleitete.

Anmerkungen

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gfu feiert 50-jähriges Jubiläum

Fünf Jahrzehnte im Dienst der Branche und der IFA

Die Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH feiert am 6. Juni 2023 ihren fünfzigsten Geburtstag. Sie blickt an diesem Tag auf eine lange, erfolgreiche Arbeit im Dienst der Consumer und Home Electronics Branche zurück. Die gfu begeht ihr Jubiläum aber auch mit einem klaren Blick für aktuelle und kommende Aufgaben in der digitalen, vernetzten Welt.

Die Geschichte der gfu beginnt am 6. Juni 1973: Elf führende Unternehmen der Unterhaltungselektronik gründeten damals die gfu – Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik. Als Gesellschaftszweck definierten die Gründer damals die Veranstaltung von Messen, insbesondere der IFA, heute die weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics und Home Appliances. Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt war von Anfang an die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für die Branche. Darüber hinaus engagiert sich die gfu bis heute auf weiteren Feldern, beispielsweise mit Studienarbeit, für eine positive Entwicklung der Branche.

Aufgrund des erweiterten Produktangebots und Engagements der Gesellschafter wurde der Name der Gesellschaft 1986 entsprechend auf gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH angepasst. Im Jahr 2015 folgte im Rahmen einer inhaltlichen Neuausrichtung der Branchenorganisation die Änderung auf die heutige Firmierung gfu Consumer & Home Electronics GmbH. Die bisherige Bezeichnung als Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH entsprach zunehmend nicht mehr den Aktivitäten der gfu, denn bereits seit der Öffnung der IFA für die Elektro-Haus- und -Kleingeräte im Vorfeld der IFA 2008 hat sich auch der Tätigkeitsbereich der gfu um diese Industriebereiche erweitert.

1986 entsprechend auf gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH angepasst. Im Jahr 2015 folgte im Rahmen einer inhaltlichen Neuausrichtung der Branchenorganisation die Änderung auf die heutige Firmierung gfu Consumer & Home Electronics GmbH. Die bisherige Bezeichnung als Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH entsprach zunehmend nicht mehr den Aktivitäten der gfu, denn bereits seit der Öffnung der IFA für die Elektro-Haus- und -Kleingeräte im Vorfeld der IFA 2008 hat sich auch der Tätigkeitsbereich der gfu um diese Industriebereiche erweitert.

Sitz der gfu ist Frankfurt am Main. gfu-Gesellschafter sind aktuell zwölf Unternehmen: Astra Deutschland GmbH, Beko Grundig Deutschland GmbH, BSH Hausgeräte GmbH, Liebherr-Hausgeräte GmbH, Loewe Technology GmbH, Metz Consumer Electronics GmbH, Miele & Cie. KG, Panasonic Marketing Europe GmbH, Philips GmbH, Samsung Electronics GmbH, Sharp Electronics GmbH, Sony Europe B.V.. Den Vorsitz des Aufsichtsrats hat Philipp Maurer (Panasonic Deutschland) inne, Geschäftsführerin der gfu ist Dr. Sara Warneke.

Mit regelmäßigen Pressemitteilungen über Marktentwicklungen, Studienergebnisse, Technologien und Produkte informiert die gfu, wie eine Art „Pressestelle“ der Branche, neutral und kompetent über alle Bereiche der Consumer und Home Electronics. Dazu zählt die Information über die wirtschaftliche Entwicklung der Branche, die regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Marktforschung ermittelt wird: Der HEMIX, Home Electronics Market Index, wurde 2006 erstmals veröffentlicht (von 2006 bis 2016 als CEMIX, Consumer Electronics Market Index). Das Gemeinschaftsprojekt mit der GfK erscheint quartalsweise.

„Mit ihrer zielgerichteten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit greift die gfu aktuelle Themen auf und ist eine verlässliche Informationsquelle nicht nur für die Medien. Dieses Feld werden wir zusammen mit dem Bereich Studien konsequent im Sinne der Branche weiterentwickeln“, erklärt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu.

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gfu feiert 50-jähriges Jubiläum
Fünf Jahrzehnte im Dienst der Branche und der IFA

Die Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH feiert am 6. Juni 2023 ihren fünfzigsten Geburtstag. Sie blickt an diesem Tag auf eine lange, erfolgreiche Arbeit im Dienst der Consumer und Home Electronics Branche zurück – insbesondere auch auf fünf Jahrzehnte erfolgreicher Gestaltung und Weiterentwicklung der IFA, heute die weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics und Home Appliances.

Die Geschichte der gfu beginnt am 6. Juni 1973: Elf führende Unternehmen der Unterhaltungselektronik gründeten damals die gfu – Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik. Als Gesellschaftszweck definierten die Gründer damals die Veranstaltung von Messen, insbesondere der damaligen Internationalen Funkausstellung, heute IFA.

Die IFA ist nicht nur Publikumsmesse der Consumer Electronics- sowie Hausgeräte-Branchen, sondern zugleich auch die bedeutendste Ordermesse für den Handel. Traditionell erlebt die Mehrzahl neuer Technologien und Produkte auf der IFA ihre globale Premiere. Zudem ist die IFA eine spannende, unterhaltsame Show, gepaart mit einer Vielfalt an Innovationen, die ihresgleichen in der Welt sucht. Von der IFA in Berlin aus sorgen tausende Medienvertreter:innen aus allen Regionen der Welt für höchste Publizität.

Die IFA, das wichtigste „Produkt“ der gfu, wurde im Laufe der Jahre konsequent weiterentwickelt und spiegelt so die sich dynamisch verändernden Märkte wider. Die Vielzahl tiefgreifender konzeptioneller Anpassungen begann 2003. In diesem Jahr konzentrierte die Messe ihre Laufzeit von neun auf sechs Tage und passte sich damit den neuen Anforderungen an eine effiziente Veranstaltung an.

Seit 2006 wieder im jährlichen Turnus

Ursprünglich fand die IFA nur alle zwei Jahre statt. 2006 wurde auf einen jährlichen Turnus gewechselt. Der Rhythmus der Messe wurde damit der Innovationsdynamik der Consumer Electronics-Industrie angepasst. Ein neuer Rhythmus erforderte auch eine neue Kommunikation: Ebenfalls 2006 starteten die IFA-Veranstalter mit der ersten internationalen Pressekonferenz im Vorfeld der IFA. Ein jährliches Event an wechselnden Standorten mit globaler Ausstrahlung: Die „IFA Global Press Conference“ erreicht die relevanten Medien auf allen Kontinenten.

Mit den führenden Fachhandels-Kooperationen pflegt die IFA seit jeher intensive und erfolgreiche Kontakte. 2007 wurde diese Zusammenarbeit durch strategische Partnerschaften untermauert und verstärkt.

Elektrohausgeräte kommen auf die IFA

Einer der bedeutendsten Meilensteine in der Entwicklung der IFA ist 2008 die Erweiterung um Elektro-Hausgeräte und -Kleingeräte. So vereinten sich die Branchen Consumer Electronics und Home Appliances erstmals unter dem Dach einer gemeinsamen Leitmesse. Die Top-Marken der Consumer Electronics- und der Elektro-Hausgeräte-Industrie präsentieren sich seitdem gemeinsam und mit ihrem gesamten Produktspektrum unter dem Berliner Funkturm. Die IFA bietet damit eine global einzigartige Kombination der Märkte und die ideale Plattform für den internationalen Handel und die Industrie, für Konsumenten und für die Medien. Home Appliances@IFA ist inzwischen auch die größte Messe für Hausgeräte weltweit. Passend ist die EK Servicegroup (heute EK Retail) seit 2008 neuer strategischer Partner der IFA.

2009 wird der Ausstellungsbereich für Forschung und Entwicklung grundlegend modernisiert und von „Technisch Wissenschaftliches Forum TWF“ in IFA TecWatch umbenannt. Erstmals ist auch die Hausgeräte-Industrie im Rahmen von IFA TecWatch vertreten.

50. IFA wird gefeiert

2010 feiert die IFA ein bedeutendes Jubiläum: Sie findet zum 50. Mal statt – und repräsentiert damit eine lange, stolze, auf der ganzen Welt einzigartige Tradition. Gestartet ist die Messe schon 1924 als „Große Deutsche Funkausstellung“, sechs Jahre später hält kein Geringerer als Albert Einstein die Eröffnungsrede.

Die erfolgreiche Partnerschaft mit den wichtigsten Fachhandels-Kooperationen führt im Jahr 2010 zu einer deutlich gesteigerten IFA-Präsenz von Euronics. Zudem verzichtete Euronics erstmals auf das eigene Herbstforum. Das E-Haus des ZVEH ist 2010 erstmals auf der IFA zu erleben und die IFA iZone, ein Bereich nur für die Produktwelt rund um Smartphones, ergänzt das Ausstellungsspektrum.

Neues Format für die Medien

2012 starteten gfu und Messe Berlin mit dem IFA Innovations Media Briefing ein offizielles Format für die IFA-Vorberichterstattung, um Medienvertreter:innen eine qualitativ hochwertige Vorberichterstattung zur IFA zu ermöglichen. Mit nahezu 300 teilnehmenden Journalist:innen war das IFA Innovations Media Briefing vom Start weg erfolgreich. Parallel dazu boten die ebenfalls neu ins Leben gerufenen Formate gfu Insights & Trends und gfu Media Night die Gelegenheit für umfassende Information und zum Networking in exklusivem Ambiente bei Gesprächen mit Kolleg:innen und Branchenvertreter:innen.

Entwicklungen ab 2013

2013 integriert ElectronicPartner seine Herbstmesse in die IFA und stärkt damit seine Präsenz unter dem Berliner Funkturm.

2014 wird die IFA 90 Jahre alt und startet den begleitenden Kongress IFA+ Summit. Zudem erweitert die neu gebaute Halle „City Cube“ erstmals die Ausstellungsfläche für die IFA auf dem Berliner Messegelände.

Zur 55. IFA im Jahr 2015 gibt es einen neuen Ausstellungsbereich: Fitness & Activity. ElectronicPartner vergrößert den IFA-Auftritt deutlich.

Die 10. IFA Global Presse Conference findet im April 2016 in Hongkong und Shenzhen statt. Sie flankiert damit den Start der CE China, ein Ausstellungskonzept der Messe Berlin für den chinesischen Markt. Auf der IFA in Berlin feiert 2016 der Bereich Smart Home seine erfolgreiche Premiere.

2017 wird IFA Global Markets, der Ausstellungsbereich für die Zuliefer-Branche, komplett in die „Station Berlin“ als Segment nur für Fachbesucher ausgelagert, um auf dem Messegelände unter dem Funkturm Platz für die Marken-Aussteller zu schaffen. IFA Next folgt mit vergrößerter Fläche und neuem Konzept auf IFA TecWatch.

Das Konzept IFA Next geht auf und kann 2018 auf einer doppelt so großen Fläche stattfinden. IFA Global Markets ist überbucht und wird zu Europas größtem Sourcing Markt. Shift Automotive, ein neuer Bereich der IFA für die Zukunft der Mobilität, startet.

IFA Next bekommt 2019 mit Japan erstmalig ein Partnerland. Beide Ausstellungsareale, das Messegelände und die „Station Berlin“, sind komplett ausgebucht.

2020 muss die IFA aufgrund der Corona-Pandemie stark eingeschränkt als „Special Edition“ stattfinden.

Neustart nach der Pandemie

Nach der Pandemie-bedingten Pause hat sich die IFA in Berlin 2022 als weltweites Top-Ereignis für die Consumer und Home Electronics-Branche stark zurückgemeldet. Trotz noch geltender Pandemie-Beschränkungen, von denen Teile Asiens weiterhin betroffen sind, belegten die Aussteller mehr als 80 Prozent der Ausstellungsfläche auf dem Gelände der Messe Berlin. Die Aussteller nutzten die Gelegenheit, endlich wieder mit Händlern, Medien und den Endkonsumenten in Kontakt zu treten.

IFA schlägt ein neues Kapitel auf

Seit 18. November 2022 verantwortet die neugegründete IFA Management GmbH die Veranstaltung der IFA in Berlin. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture, das die gfu Consumer & Home Electronics GmbH gemeinsam mit Clarion Events Ltd, einem der weltweit führenden, unabhängigen Event-Veranstalter, gegründet hat. Die neuen IFA-Verantwortlichen planen, das digitale Angebot und die Marke IFA NEXT auszubauen, um die Veranstaltung noch stärker für Start-ups und innovative Produkt-Launches zu öffnen. Das neue Management wird in neue Features investieren, um in Zukunft noch mehr Anreize für Fachbesucher, Sponsoren, Aussteller und das breite Publikum zu schaffen.

„Das erfolgreiche Konzept der IFA ist die exzellente Basis für den nachhaltigen geschäftlichen Erfolg für Industrie und Handel. Entsprechend ist und bleibt die konsequente Weiterentwicklung der IFA die wichtigste Aufgabe der gfu, um der gesamten Branche eine optimale internationale Plattform zu bieten. Darüber hinaus wird sich die gfu weiterhin erfolgreich für die positive Entwicklung der Branchen engagieren“, konstatiert Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu.

[3... auch wenn dadurch der Standort Berlin als Ausrichter des nächsten IFA-Jubiläums erhalten werden konnte.


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