Transmediale: The Beauty is a Beast

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 20. Februar 2005 um 19 Uhr 11 Minuten

 

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Viele der Veranstaltungen und Präsentationen auf der "transmediale_05" haben ein hohes Mass an Radikalität, die nicht der Gewalt verpflichtet sind, sondern der Authentizität des Autors / Künstlers.

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Seine / Ihre Bereitschaft, sich mit seiner / ihrer Arbeit auszustellen einerseits und andererseits die Fähigkeit und das Verlangen und Vermögen, sich als Person dem Publikum zu stellen sind oft sehr unterschiedlich ausgeprägt.

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Das vielleicht frappierendste Beispiel des heutigen Tages war die Herausforderung an den Klangkünstler Joe Colley, sich mit Worten seiner akkustischen und doch non-verbalen Arbeit zu nähern, um damit dem Ziel des Veranstalters zu gehorchen, diese dem Publikum persönlich näher zu bringen.

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Wohlwissend, dass er dieses eigentlich nicht kann, hat er dennoch den Mut, über seine Arbeit und sich zu reden: er demonstriert damit die Unmöglichkeit des ihm Auferlegten. Und eben damit gelingt es ihm, authentisch auf sein Tun hinzuweisen.

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Er, ein Amerikaner - der, wie er mir später erzählte, bis vor einem Jahr keinen Computer zu nutzen verstanden hätte - bewältigt diese Aufgabe, in dem er zuvor den Präsentationsrechner mit einigen Stich-Worten fütterte diese alsdann während seiner Rede im Auto-Play-Modus per Projektor auf die Leinwand werfen liess.

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Er nutzt den "Power-Point-Effekt" - aber mit dem Ziel der Autosuggestion: würde er nicht mehr weiter wissen bei seiner Rede, hätte er immer noch die Zeichen an der Lein-Wand, an denen er sich hätte festhalten können.
Das ist - in seiner Hilflosigkeit und Radikalität - geradezu genial.

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Er hat es verstanden, aus dem sinn-optischen "Nichts" etwas zu machen, in dem er nichts anderes über sich selbst zu artikulieren vermag, als was er selber nicht weiss. Welch ein Pardox. Er ist damit "nackt", wie er selber sagt - und doch zugleich das beste Gegenbeispiel eines Exhibitionisten: er stellt nicht "sich" aus, sondern sein "ich".

Welch eine Kunst.

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WS.


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