Dem Tode trotzen: der Vorlass "in action"

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 25. April 2025 um 22h44minzum Post-Scriptum

 

Im Glossar der Webseite des Universitätsarchivs der Freien Universität Berlin - "Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit" - ist zu lesen:

Nachlass / Vorlass

Private Unterlagen, welche die Tätigkeit einer historisch bedeutsamen Persönlichkeit dokumentieren und als Depositum, Schenkung oder Kauf ins Archiv gelangen. Beim Nachlass handelt es sich um Unterlagen einer verstorbenen Person; der Vorlass gelangt zu Lebzeiten der betreffenden Person ins Archiv.

Dass dieser Eintrag zeitgleich zur Bestattung eines Papstes erscheint, der sich erstmals mit dem Namen Franziskus neu ins Kirchen-Amt mit mehr als einer Milliarde Follower gestellt hat, war alles andere als eine beabsichtigte Koinzidenz. Und doch ermutigt dieses Ereignis nochmals umso intensiver, auf die möglicherweise verbleibende eigene Hinterlassenschaft zu schauen: Und zu entscheiden, diese so überschaubar wie möglich und das Verbleibende zugleich so nachfolgend wirksam wie geboten zu halten.

Nicht den Rang einer "historisch bedeutsamen Persönlichkeit" zu beanspruchen, legt die Aufforderung eines "Reduce to the Max!" nahe. Zugleich legt das Wissen um die eigene Wirkmächtigkeit in der Vergangenheit und bis in die Gegenwart nahe, Spuren und Aus-Wirkungen ebendieser aufzuzeigen. Und: Daraus auch öffentlich Lehren, zumindest aber Empfehlungen für die Nachgeborenen abzuleiten.

Daher - und schon viel zu lange - in Arbeit: Ein neues Buch über die nächsten grossen potenziellen Herausforderungen nach der Digitalisierung. Sozusagen eine Art von "Vorlass in Action". Um diese Aufgabe zu leisten, ist es sogleich - ja vielleicht sogar vorab - notwendig, jene Nachlässe der bereits verstorbenen Familienmitglieder aus dem eigenen Vorlass ebenfalls in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken: der Mutter Käte van Tricht und des Grossvaters Wilhelm Siegert.

Allen, die schon bisher mit so viel Verständnis, Sachverstand und eigenem Engagement beigetragen haben, hier schon an dieser Stelle ein grosser Dank. Und das, bevor dieser dann nochmals und noch nachdrücklicher und nachhaltiger zwischen zwei Buchdeckeln erneut ’verewigt’ sein wird.

P.S.

Von den hier nicht alle namentlich erwähnten Personen wurden in den vergangenen Wochen zwei Frauen und zwei Männer, alle jünger als der Autor, mit akuten Herzproblemen in eine Klinik eingeliefert. Auch wenn diese alle - teils nur ganz knapp - noch einmal dem Tod von der Schippe gesprungen sind - macht das was mit einem. Und hilft, die Prioritäten neu zu sichten. WS.


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