Blumen, im Licht und ihrem Schatten

VON Dr. Wolf SiegertZUM Sonntag Letzte Bearbeitung: 8. Juni 2025 um 17h58min

 

Anstatt des sonst üblichen Bildes von einer Balkonblume [1] wurde für diesen Sonntag dieses Foto ausgewählt:

Erst im Nachherein wurde klar, warum gerade dieses Foto entstand und was seine tiefere - oder auch assoziative - Bedeutung ist.

Dazu zunächst das Ergebnis dieser CoPilot-Anfrage von diesem Sonntag, 15:55 Uhr:

Welche Rolle spielt der Schatten im Werk von C.G.Jung?

Carl Gustav Jung betrachtet den Schatten als einen essentiellen und integralen Bestandteil der menschlichen Psyche. In seinem Werk ist der Schatten jener Bereich, der all jene Persönlichkeitsanteile umfasst, die das bewusste Selbst ablehnt oder unterdrückt, weil sie nicht in das idealisierte Selbstbild passen. Das schließt negative Eigenschaften wie Aggression, Egoismus oder Wut ein, aber auch verborgene positive Potenziale und ungelebte Impulse, die der kreativen Entfaltung Vorschub leisten können, sofern sie bewusst anerkannt und integriert werden.

Der Schatten steht im direkten Gegensatz zur Persona, dem „öffentlichen Gesicht“ eines Menschen, das er in sozialen Interaktionen zeigt. Während die Persona oft den Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden soll, repräsentiert der Schatten das, was individuell oder gesellschaftlich als inakzeptabel gilt. Durch das Unterdrücken dieser Eigenschaften entsteht oftmals eine Diskrepanz zwischen dem wahren Selbst und dem idealisierten Bild, was wiederum zu psychischen Konflikten führen kann. Jung sah hierin die Notwendigkeit der sogenannten Individuation – der Prozess, in dem das Individuum lernt, all seine Anteile, sowohl die hellen als auch die dunklen, anzuerkennen und zu integrieren.

Diese Auseinandersetzung mit dem Schatten, häufig als „Schattenarbeit“ bezeichnet, ist zentral in der analytischen Psychologie. Sie ermöglicht es, unbewusste Mechanismen aufzudecken und ihre Wirkung auf das menschliche Verhalten, zwischenmenschliche Konflikte und die persönliche Entwicklung zu verstehen. Jung betonte dabei, dass die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Schatten nicht nur zu einem authentischeren Selbst führt, sondern auch den Weg zu kreativen und lebensbejahenden Energiequellen eröffnet. Indem man die dunklen Seiten der eigenen Persönlichkeit anerkennt, wird es möglich, innere Widerstände abzubauen und zu einer ausgewogenen, integrierten Persönlichkeit zu finden.

In der heutigen Psychotherapie und persönlichen Entwicklung hat Jung’s Konzept des Schattens weitreichenden Einfluss. Viele therapeutische Ansätze arbeiten mit der Idee, dass das Erkennen und Integrieren des Schattens essenziell für seelische Gesundheit und persönliches Wachstum ist. Es wird als ein fortlaufender Prozess verstanden, der sowohl zu einer besseren Selbsterkenntnis als auch zu einer gesünderen Beziehung zu anderen führt.

Als Quellen für diese Zusammenfassung wird neben der Wikipedia ein Artikel aus der "Gedankenwelt"" genannt. Aber, vor dem Versuch, diesen dort direkt nachlesen zu wollen, gilt es sich dessen gewahr zu werden, dass bei einer Zustimmung vor dessen Nutzung folgende Vereinbarung gilt:

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Ohne den Vergleich allzu sehr ausreizen zu wollen, geschieht auch in dieser Welt der Datenusurpation etwas Ähnliches wie mit unserem inneren Selbst: die Aneignung von Wahrnehmungsstrategien und Verhaltensprofilen, ohne einer eigenen dafür eingerichteten Nutzungskontrolle.

Wir können nur vergleichsweise schwerer eine eigene Art von Cockie- oder Location-Blocker aktivieren, diese allenfalls kompensieren, etwa mit einem Kopfhörer auf oder in den Ohren. Wir müssen uns alltäglich (er)neu(t) mit einem sich immer wieder verändernden Gemisch von "919 Partner"n arrangieren, ob wir es wollen oder nicht. Und wenn wir es nicht wollen, ist der Rückzug aus dem öffentlichen Leben, aus der Kommunikation, aus einer aktiven Re-Aktionsbereitschaft angesagt. Und: Der Vollzug solcher Schritte ist oft mit noch weit mehr Einschränkungen verbunden als die Einschränkungen in der EDV-Welt, die es zu akzeptieren und umzusetzen gilt, um sich aus dieser Un-Art einer digitalen Schattenwelt zu befreien.

Soweit diese Worte zum Sonntag, die heute mal über das reine Sonntags-Bild hinausgehen ...

WS.