CeBIT 06 Pre View: Meet the Maior

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 3. März 2006 um 07 Uhr 00 Minuten

 

Stell Dir vor, es ist CeBIT und keiner geht ... zum OB.

Welch eine Chance, am CeBIT-Montag Herrn Dr. h.c. Schmalstieg persönlich sprechen zu können. Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg führt am kommenden Montag (14.3.) von 13 bis 15.00 Uhr wieder einen Besuchertag in seinem Dienstzimmer im Neuen Rathaus durch. Die BesucherInnen werden gebeten, ab 12 Uhr in das Zimmer 150 in der ersten Etage zu kommen; dort werden nummerierte Karten ausgegeben. [1].

Das Thema? Hannover und 20 Jahre CeBIT in 2006!
Das Motto? "Die Welt zu Gast bei Freunden"!

Anknüpfungspunkt ist der Besuch der Botschafter Japans, Brasiliens und Mexicos vom 8. März. Die Fußballteams dieser drei Länder spielen während des Federation Cup in diesem Jahr in Hannover. [2]

Das Thema ist bereits auf der Eröffnungsveranstaltung am 9. März angesprochen worden. Denn: eigentlich hätte man das Jubiläum ja auch schon in diesem Jahr feiern können. Das Jahr 1986 aber bleibt der markanteste Wende-Punkt, da in diesem Jahr die Veranstaltung erstmals nicht mehr im Schoss der Hannover-Messe stattfand.

Dem Ergebnis sehen wir mit Spannung entgegen!


Hier nun der eigene Bericht:

Besuch beim Bürgermeister.

Hannover. Als ich um Punkt 12 Uhr vor der Tür des Zimmers 150 im sogenannten "Neuen Rathaus" eintreffe, hat sich dort bereits eine grössere Anzahl von Leuten eingefunden. Männer in Lederjacke und Mantel, Frauen in Joppe und Kopftuch. Mit Aktentaschen und Alditüten.

Eine Mitarbeiterin der Verwaltung kommt herbei, tritt durch bis an die Tür, schließt diese auf, lässt sich hinter einem Tisch auf dem anderen Ende des Raumes nieder, richtet ihre Unterlagen und ruft sodann die Wartenden nacheinander an ihren Tisch.

Alle haben sich gegenseitig wohl beobachtet und so gibt es keine Probleme beim Aufstellen in der Warteschlange, die sich nun gebildet hat. Immer eine Person nach der anderen tritt an die Tisch vor, die übrigen warten weiter an der Tür.

Und so wird nacheinander von jeder Person der Name und die Telefonnummer notiert und ihr eine Wartenummer zugewiesen. Als ich an die Reihe komme, wird mir bedeutet, gar nicht erst bis an den Tisch vorzutreten. Nein: es gäbe keine Wartenummern mehr.

Was tun? Am Morgen dieses Tages war bereits der oben zitierte Eintrag für den Montag fertiggestellt und ins Netz gestellt worden. Mehr noch, im Vorzimmer des OB wurde dieser aufgrund eines Anrufes gesichtet und ausgedruckt, so dass das zu besprechende Anliegen bekannt war. Der Dialog mit der Dame endet so zunächst in einer Sackgasse.

Auch die nachfolgend in der Reihe stehende Person hatte sich offensichtlich avisieren lassen - und war bereits in der Liste eingetragen. Als von dieser Person der Name einer anderen Ansprechpartnerin - wie ich später erfuhr die "number one" im Vorzimmer des OB - genannt wurde, gabe es sofort vom Tisch aus grünes Licht und damit für uns als die letzten beiden Kandidaten einen Zutritt.

Und so sitze ich nun im Warteraum, ohne Nummer, aber doch in der Hoffnung, den OB sprechen zu können. Alles ist ruhig, es ist eine Atmosphäre des Vertrauens. Keine(r) der Wartenden wurde nach einem Ausweis gefragt. Keine(r) wurde durchsucht, weder am Körper noch die mitgeführten Taschen.

Auf den Tischen liegen die Zeitungen von heute und es sind eine Reihe von Getränken aufgestellt: Kaffee, Tee, Säfte und Wasser. Es gibt Zeit sich umzusehen, vom Kamin bis zur holzgetäfelten Kastendecke die Ausstattung zu bewundern und sich einzurichten in einer Zeit, die in unserem alltäglichen Hier und Heute auf dem Messegelände längst vorbei zu sein scheint.

Dann tritt der OB aus der ebenfalls holzgetäfelten und kupferbeschlagenen Doppeltür und bitte „Die Nummer 1“ zu sich herein. Und siehe da: das ist die einzige Person, die neben mir mit Schlips und Anzug bekleidet noch nach mir in der Warteschlage gestanden und sich ebenfalls wie ich zuvor telefonisch hatte avisieren lassen. Er steht auf und schreitet schnurstracks dem OB entgegen.

Bei den anderen Anwesenden geht ein Geraune los: wieso dieser Mann, der als letzter gekommen sei und dem schon gar keine Nummer mehr gewährt worden wäre, denn nun als erste Zugang bekommen habe. "Vielleicht hat er sich ja schriftlich angemeldet", warf schliesslich einer der Anderen ein - und beruhigte damit die Situation.

Zwei Stunden später: der Warteraum hat sich geleert - und der bittere Rest ist schnell erzählt.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Nachdem nach und nach alle Nummern aufgerufen worden waren - und einige auch übersprungen wurden, da sich keine Personen auf diese gemeldet hatten - stand plötzlich anstatt des OBs der Leiter des Bürgeramtes an der Tür. Neben ihm eine Dame, die in seiner Begleitung erklärt, dass der OB um 14 Uhr einen Sitzungstermin habe und seine Sprechstunde nicht mehr länger habe fortsetzen können...

Anmerkungen

[1Diese Zitate stammen von der Start-Seite "www.hannover.de" und deren Links. Dabei wird im Rande und jenseits jeder Schadenfreude oder Genugtuung festgestellt, dass es auch den Profis mit einer Seite wie dieser nicht immer gelingt, alle Schreibfehler auszuschalten - was sicherlich nach der Lektüre dieser inzwischen auch ins "neue" Rathaus gebeamten Zeilen noch geschen wird.

[2Yushu Takashima aus Japan, Jorge Castro-Valle Kühne aus Mexiko und José Artur Denot Medeiros aus Brasilien sind von Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg begrüßt worden (Foto bei der Eintragung in das Goldene Buch der Landeshauptstadt).

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Zusammen mit dem WM-Beauftragten der Landeshauptstadt Hannover, Klaus Timaeus, erläuterte Schmalstieg den Diplomaten den derzeitigen Planungsstand des Rahmenprogramms des Turniers. "Wir wollen Hannover zur Bühne aller Länder machen: Kultur wird auf der Straße stattfinden", so Schmalstieg. Dabei sei eine Zusammenarbeit mit den Veranstaltern des MASALA-Festivals geplant.

KünstlerInnen aus allen drei Nationen sollen im Rahmen der Spiele in der AWD-Arena auftreten. "Wir freuen uns sehr, dass in Hannover nicht nur Fußball gespielt wird, sondern die Gastgeber auch unsere Kultur darstellen", bringt es der japanische Botschafter Takashima auf den Punkt. Alle drei Botschafter zeigten sich über das Konzept und die derzeit angefragten KünstlerInnen für das Rahmenprogramm begeistert.

Gleichzeitig wurde ein fester Kontakt zu den drei Botschaften in Berlin verabredet, um beispielsweise zusammen mit der Hannover Marketing Gesellschaft in den entsprechenden Landessprachen hergestelltes Werbematerial gezielt zu verteilen.

Mexikos Botschafter Jorge Castro-Valle Kühne will die Zusammenarbeit besonders intensiv ausbauen: "Da die mexikanische Mannschaft zwei Mal in Hannover spielt, werden viele Mexikaner nach Hannover reisen. Darüber hinaus gibt es in der Stadt und im Umland eine große mexikanische Gemeinde. Wir kennen Hannover als eine hervorragende Gastgeberstadt. Bereits jetzt wissen wir, dass zahlreiche Anhänger der mexikanischen Mannschaft Hannover besuchen."

Die Diplomaten trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein und besichtigten die AWD-Arena. "Durch die direkte Ansprache der Nationen wollen wir die Menschen nach Hannover einladen und unsere Begeisterung spürbar zeigen. So sind wir sicher, dass die Spiele des Confederations Cup in Hannover zu einem großen Erfolg werden", erklärte Timaeus als WM-Beauftragter am Rande der Gespräche.


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