Lieber - wenn auch viel - zu spät. als ’nie’: am „„„“““““““
31.10.2025 um 18:23 schrieb Dr. Wolf Siegert
Liebe / Lieber [...],
gehörst Du auch zu den Menschen, die sich heute zu Halloween verabredet haben, oder hat für Dich der Name Martin Luther noch eine Bedeutung?
Wie das Thema in der letzten TV-Total-Sendung zur Sprache kam, habe ich an dieser Stelle – hoffentlich auch zu Deinem bittersüßen Vergnügen – dokumentiert:
Nicht erschrecken: Heute ist auch ReformationstagWenn es Interesse an weiteren Einträgen aus diesem Monat gibt, sind diese hinter diesem Link zusammengestellt: Rückblick auf den Oktober 2025
Bis zum Ende des Jahres wird der seit 2004 geführte Blog https://www.daybyday.press noch in seiner bisherigen Form fortgeführt werden, ab 2026 werden sich die Eintragungen auf die Arbeit an meinem nächsten mit SpringerNature verabredeten Buch [2] konzentrieren.
Wenn es keinen Widerspruch gibt, werde ich mich vor Ende des Jahres mit einer weiteren Mail melden.
Herzliche Grüße vom Wolf
Wolf.Siegert@IRIS-Media.com
Warum erst jetzt? Wird nicht seit Jahrzehnten, und derzeit wieder aktuell verstärkt im Profiumfeld, darauf verwiesen, von welch hoher Bedeutung und Wirksamkeit diese elektronische Form der LeserInnen-Bindung sei?
Dass dennoch bislang nicht getan zu haben, ist - man mag es kaum glauben - der Scham geschuldet, sich auf diesem digitalen Vermittlungswege jemandem aufdrängen zu wollen.
Diese Haltung steht in einem geradezu eklatanten Widerspruch zu der immer häufiger zu vernehmenden Aufforderung zur Selbstvermarktung – selbst das schon vor vielen Jahren angelegte LinkedIn-Profil wird dafür so (un-)gut wie nicht genutzt - und das, obwohl es längst mehr als fünfhundert persönlich gut bekannter Personen gibt, die um eine gegenseitige Vernetzung angefragt und denen diese auch gewährt wurde.
Warum dieser Sinneswandel, und warum erst jetzt. Weil es im digitalen Kosmos immer mehr un-menschliche Identifikationsangebote gibt, die Dir einen Dialog anbieten, der aber das ist, was die Franzosen einen dialogue de sourds nennen.
Und dabei geht es nicht nur darum, dass beispielsweise die bislang stummen Dialogpartner in Form von Kuscheltieren - die laut Umfrage von einem Drittel der Erwachsenen mit ins Bett genommen werden [3] - demnächst auch ’Dank KI’ als ’echte’ Dialogpartner schon in die Kinderzimmer transplantiert werden. Es geht um ein zunehmendes abgrundtiefes Misstrauen gegenüber einer Abart von Mitmenschlichkeit, die mit vielerlei Errungenschaften der digitalen Welt verknüpft wird – und dabei und damit immer weiter zu einer Entfremdung zwischen den Menschen sorgt, selbst zwischen guten Freundinnen und Freunden.
Dem gilt es, ’etwas’ entgegenzusetzen – und sei es zunächst auch nur dieser erste noch zaghafte Versuch eines persönlichen Anschreibens. Bis hin zu Überlegungen, wie das ‚Gesamtwerk‘ von mehr als 20 Jahren noch einmal in einer neuen Form und mit neuen Möglichkeiten des Zugangs und seiner Exploration einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann: von einer eigenen intelligenten Plattform, über die Einforderung der von der Deutschen Nationalbibliothek nach wie vor verweigerten Dienstleistungen, bis hin zu einem Substack-Account [4].