Digitale Film Piraten

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 1. November 2010 um 13 Uhr 20 Minuten

 

Nein, hier geht es nicht um Film-Piraterie, dafür sind andere zuständig wie ZKM, GVU & FFA , sondern um die nun auch digital präsentierten Film-Piraten [1]

Ab heute werden erstmals Kino-Filme - bei der UCI KINOWELT Millennium City in Wien - und im Admiral Filmpalast in Nürnberg voll digital per Satellit ein- und von dort auch wieder auf die Leinwand ausgespielt. Die von so vielen befürchtete und gescholtene Zukunft des Kinos hat damit - spätestens ab heute - nun auch für die grossen Formate, Firmen und Filme begonnen.

Nachdem sich die Arthouse-Kinos schon am 13. November 2004 dieser Herausforderung gestellt und sie in einer überzeugenden Premiere angenommen hatten [2], folgen ab heute nun die "Grossen" im deutschsprachigem Raum nach. Nicht nur der Piratenfilm hat heute seine Premiere, sondern mit ihm auch die Digital Cinema Factory™ samt ihres Digital Cinema Feature Film™ Servers, einer Hard- und Softwarelösung, die den gesamten Ablauf für das Verteilen von Kinofilmen abbildet.

In Wien wurden mit diesem System drei und in Nürnberg zwei Kinosääle untereinander und mit der Kinotechnik verbunden, mit speziellen digitalen Projektoren und einem ausgeklügelten Verschlüsselungssystem ausgestattet und via Satellit an den Uplink der Media&Broadcast von T-Systems als Mediendienstleisters angekoppelt.

Würden in Wien alle drei Sääle parallel geschaltet, könnten bis zu 1230 Kinobesucher auf Leinwandbreiten bis zu 24 Metern ihren Film in dieser neuen Technik erleben: heute ist dies das multimillionen Buena-Vista-Spektakel um die Piraten in der Karibik - zweiter Teil.

Da es dem Autor erlaubt war, auch schon den dritten Teil des Films auf der CinExpo in Amsterdam als digitale Projektion mitzuerleben, weiss er, was das Publikum noch erwarten kann. Doch er muss auch ein Ein-sehen in die Spielregeln dieser digitalen Preview haben. Schliesslich ist bei solchen Vorschauen nicht nur die Mitnahme von Handies und Kameras aller Art untersagt, sondern auch das vorschnelle Schreiben über das Erlebte.

Wie sang doch schon Nana Mouskouri: "Ein Film wird kommen..."